
Die Freiwilligen von InformNapalm haben einen weiteren russischen Militärangehörigen aufgedeckt, einen Fähnrich aus einem Fla-Raketenregiment – Nikolai Sajenko, der zu Friedenszeiten mit der „Für Tapferkeit“-Medaille ausgezeichnet wurde, wohl nach Ergebnissen seiner „rostow-ukrainischen Dienstreise“ im Sommer-Herbst 2014.
Im Lauf eines Monitorings von sozialen Netzwerken haben wir ein Photo im Raum des Kusminski Truppenübungsplatzes des Rostower Gebiets entdeckt, das einem gewissen Nikolai Sajenko gehört, und das am 15. Januar 2016 hochgeladen wurde und mit dem Geotag „Dorf Tschkalowa“ (Mjasnikowski Bezirk des Rostower Gebiets) versehen ist, wo seit Anfang 2014 eins der Feldlager russischer Truppengruppierung steht, die auf Donbass gerichtet ist.
Persönliche Angaben: Nikolai Sajenko, geb. am 10. Oktober 1989, Frolowo (Wolgograder Gebiet, Russland). Leistet seit 2011 einen Zeitdienst in der Militäreinheit Nr. 61996 (606. Garde-Fla-Raketenregiment, Stadt Elektrostal, Moskauer Gebiet). Dienststellung: Kommandeur des Evakuierungszugs. Dienstrang: Fähnrich. Im sozialen Netzwerk VKontakte: Profil, Album, Kontaktliste. Im sozialen Netzwerk „OK“: Profil, Album, Kontaktliste.
Bei näherer Untersuchung seiner Profile in sozialen Netzwerken kamen ein paar interessante Einzelheiten ans Licht, insbesondere:
Im sozialen Netzwerk „VKontakte“:
- Ein Photo mit einer Ehrenurkunde zur Medaille „Für Tapferkeit“, das am 11. April 2015 hochgeladen wurde, mit den entsprechenden Gratulationskommentaren und der Antwort von Sajenko: „Ja, genau diese langerwartete Medaille“.
Anmerkung: Die „Für Tapferkeit“-Medaille ist eine staatliche Auszeichnung Russlands, die für Tapferkeit und Mut verliehen wird, die in Kampfhandlungen und bei der Ausführung von Spezialaufgaben zur Sicherstellung der Staatssicherheit, bei der Verteidigung der Verfassungsrechte der Bürger unter Bedingungen, die mit einem Lebensrisiko verbunden sind, bekundet wurden…
- Einige weitere Photos von N. Sajenko belegen seine Zugehörigkeit zum 606. Fla-Raketenregiment, das in der Stadt Elektrostal des Moskauer Gebiets stationiert ist (1, 2, 3).
Im sozialen Netzwerk „OK“:
Die interessantesten Photos von N. Sajenko mit ungefährer Chronologie der Ereignisse haben wir in seinem Profil bei „OK“ entdeckt. Unter anderem sind darunter Bilder, die am 18. September 2014 hochgeladen wurden, allem Anschein nach sind es Bilder von seiner „rostow-ukrainischen Dienstreise“ aus der Zeit zwischen dem 31. Juli und 28. September 2014.
- Gruppenphoto vor einem Fla-Raketenkomplex einer geringen Reichweite 96K6 Panzir-S1, auf dem russische Militärangehörige posieren, die unvorschriftsmässige Uniform tragen und Schützenwaffen in den Händen haben.
Anmerkung: 96K6 „Panzir-S1“ – russischer landgestützter selbstfahrender Fla-Raketenkomplex. Bestimmt zur Nahdeckung von zivilen und militärischen Objekten (darunter auch der Luftabwehr-Komplexe grosser Reichweite des Typs „S-300“) gegen alle modernen Mittel des Luftangriffs. Bewaffnung: Fla-Lenkrakete 57E6-E: Treffweite – 1200-20000 Meter; Treffhöhe – 10-15000 Meter; Kanone 2 x 2A38M: Treffweite – 200-4000 Meter, Treffhöhe – 0-3000 Meter.
- Das Photo der obengenannten Medaille mit der Ehrenurkunde, das am 12. April 2015 hochgeladen wurde, mit ein paar Kommentaren, darunter auch von N.Sajenko selbst: „Für gutes Benehmen…))) wir sind doch höfliche Menschen)))“
- Einige weitere Photos von N. Sajenko, die seine „rostow-ukrainische Dienstreise“ widerspiegeln (1, 2, 3, 4).
- Ein Photo vor dem Transporthubschrauber Mi-8AM mit der Bordnummer „18/blau“, der nach Angaben im Register zum Bestand des Hubschrauberregiments gehört, das in Rostow-am-Don auf dem Flugplatz „Zentralny“ stationiert ist.
InformNapalm schrieb bereits früher, dass sich viele Okkupanten nicht beherrschen können und mit ihren Kampfauszeichnungen prahlen, die sie zu Friedenszeiten erhalten haben, und wir fühlen uns dazu verpflichtet, jeden solchen Fakt zu registrieren und unsere Annahmen mitzuteilen. Schwer zu sagen, wofür Fähnrich N. Sajenko eine Kampfauszeichnung zu Friedenszeiten erhalten hat, der Chronologie der Photos (August-September 2014) und dem Bewaffnungstyp („Panzir S-1“) nach, könnten die russischen Luftabwehr-Komplexe aber durchaus genau jene Mittel sein, mittels derer zur Zeit der Konfliktverschärfung im Sommer-Herbst 2014 im Donbass die ukrainischen Kampfhubschrauber und Flugzeuge abgeschossen worden waren, und womöglich auch nicht nur ukrainische und nicht nur militärische…
Wir möchten daran erinnern, dass dies nicht die erste Registrierung von russischen Fla-Raketenkomplexen „Panzir-S1“ im Kontext des Krieges im Donbass ist, siehe thematische Links:
- „Panzir-S1″ im russischen Donezk, die niemandem gehören“ 12. Dezember 2014 (russ.)
- „Der Krieg in der Ukraine: Interessantes Lager faktisch direkt auf dem Territorium der Ukraine“ 25. Januar 2015 (russ.)
- „Kamensk-Schachtinsk. Mehrere Fla-Raketenkomplexe „Panzir-S1″ wurden festgehalten“ 17. April 2015 (russ.)
- „Panzir S-1“ und „Ural-43206″ in der Ukraine“ 14. September 2015 (deutsch)
Dieses Material wurde auf der Basis eigener OSINT-Untersuchung von Irakli Komakhidze exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
CC BY 4.0
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