Im Lauf der OSINT-Untersuchungen von InformNapalm wurden im Hafen von Sewastopol mehrere Dutzende Transport- und Abschussbehälter für FlaRak-Komplexe S-300 entdeckt, die vermutlich dorthin geliefert worden sind, um die Munition der FlaRak-Regimente der Besatzungstruppen Russlands aufzufüllen, die zurzeit auf der Halbinsel stationiert sind.
Im Hafen von Sewastopol (Krim, durch Russland besetztes Territorium der Ukraine) wurden etwa 40 Transport- und Abschussbehälter für S-300 entdeckt. Das Foto ist mit dem 3. Februar 2016 datiert.
Die genaue Stelle der Aufbewahrung von Fla-Raketen: Nahe einem Getreidespeicher im Raum der Piers Nr.13 und Nr.14, an denen gewöhnlich die Schiffe der Marinestreitkräfte Russlands anlegen. Koordinaten: 44°37’28.1″N 33°33’30.2″E .
Nach unserer Vermutung sind diese Transport- und Abschussbehälter für FlaRak-Komplexe S-300 erst vor kurzem auf die Krim geliefert worden. Allem Anschein nach sind sie zur Auffüllung von Kampfsätzen der 12. und 18. FlaRak-Regimente bestimmt, die in Sewastopol und Feodossija stationiert sind, sowie für die 31. Luftabwehr-Division der 4. Luftandetruppen- und Luftabwehr-Armee der Streitkräfte Russlands.
Hintergrund:
- 12. FlaRak-Regiment, ME 85702, Sewastopol. Bestand: 2 S-300PM FlaRak-Divisionen (Eine Division besteht aus einer 5N63S Kommandostation mit Feuerleiter- und Zielerfassungsradar 30N6E, Tieffliegererfassungsradar 76N6 und zwei FlaRak-Batterien, die aus jeweils 4 Startfahrzeugen 5P85SE auf MaZ-547 Basis bestehen) und 3 FlaRak-Komplexe 96K6 „Panzir-S1“
- 18. FlaRak-Regiment, Feodossija: 2 FlaRak-Divisionen S-300PM. Eine Division FlaRak-Komplexe S-300PM besteht aus einer Kommandostation 5N63S mit Zielerfassungsradar 30N6E, Tieffliegererfassungsradar 76N6 und zwei FlaRak-Batterien, die jeweils aus 4 Startfahrzeugen 5P85SE auf der Basis von MaZ-547 bestehen.
In diesem Zusammenhang sollte man erwähnen, dass offizielle russische Quellen Informationen über die Verstärkung der Truppengruppierung auf der Krim verbreiten, die das Militärkommando der Streitkräfte Russlands im Rahmen der „planmäßigen Militärmanöver“ durchführte. Nach Ergebnissen dieser „Manöver“ erstatteten der Generalstabsleiter der russischen Streitkräfte Walerij Gerassimow und Verteidigungsminister Sergei Schoigu eine Meldung an W. Putin über den Lauf der Prüfung der Gefechtsbereitschaft der Streitkräfte des Südlichen Militärbezirks Russlands.
An den Maßnahmen zur unerwarteten Prüfung der Gefechtsbereitschaft im Südlichen Militärbezirk nahmen circa 8.000 Militärangehörige sowie 900 Panzerfahrzeuge, 50 Kriegsschiffe, 200 Flugzeuge und Hubschrauber teil. In Gefechtsbereitschaft wurden auch die Streitkräfte und Mittel des Südlichen Militärbezirks versetzt, darunter auch auf der besetzten Krim – in den Einheiten, die sich an unmittelbaren Gefechtsvorstößen bisher noch nicht beteiligt hatten. Das Ziel dieser Manöver ist die Koordination der Reaktion auf eine Bedrohung der Halbinsel.
Die zweite Vermutung bezieht sich auf die eventuelle Verlegung dieser Fla-Raketen nach Syrien, wo Russland vor kurzem seine FlaRak-Komplexe großer Reichweite aufgestellt hat. Wobei diese Variante wenig wahrscheinlich ist, denn es macht keinen Sinn, diese Raketen aus Noworossijsk erst in den Hafen von Sewastopol zu bringen und dann für weitere Beförderung nach Syrien zu verladen.
Dieses Material wurde auf der Basis eigener Untersuchung von Nikolaj Mahno und Michail Kusnezow exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
CC BY 4.0
3 Responses to “Große Menge Raketen für FlaRak-Komplexe im Hafen von Sewastopol entdeckt”
28/11/2016
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