Gestern, am 27. November, berichtete Zensor.net, dass die Militärstaatsanwaltschaft der Ukraine jene Truppenverbände und Bewaffnung der russischen Streitkräfte identifiziert hat, die die Besetzung der Krim gewährleisteten. Das teilte der Ausgabe der Staatsanwalt Ruslan Krawtschenko mit.
Da die Liste, die von der Militärstaatsanwaltschaft bereitgestellt wurde, nur ein Verzeichnis mit Militärgerät und Truppenverbänden darstellt, aber keine Fotos, Videos oder Links beinhaltet, beschloss InformNapalm eine Revision dieser Angaben durchzuführen und unseren Lesern zusätzliche interessante Fakten zur Verfügung zu stellen.
Der Vertreter der Militärstaatsanwaltschaft erklärte, dass in der Zeit zwischen dem 20. Februar und 16. März 2014 nicht weniger als 10 500 russische Militärangehörige, 10 Panzer, 207 BTR-Panzerfahrzeuge und SPWs (darunter GAZ-2330 „Tigr“) vom Territorium Russlands auf die Krim gebracht wurden.
InformNapalm besitzt ein paar Exlusivvideos, die die Verlegung und den Einsatz von „Tigr“-Fahrzeugen in der Operation zur Annexion der Krim demonstrieren.
Im nachfolgenden Video sehen wir „Tigr“ und andere Panzerfahrzeuge, die sich aus der Richtung der Kasatschja-Bucht in Sewastopol, wo sie nach der Verlegung auf die Krim entladen wurden, bewegen:
Hier sehen wir die Nachtausflüge von „Tigr“ aus der russischen Militäreinheit in Sewastopol in den Raum der Lasarewski-Kasernen. 2-3 Stunden später, am frühen Morgen, registrierten wir bereits ihre Teilnahme an der Blockierung der ukrainischen Militäreinheiten in den anderen Regionen der Krim:
Im Bericht wird von 8 Küstenraketenkomplexen K300P „Bastion-P“ gesprochen. Die Verlegung von „Bastion“ wurde auf der Krim im August 2016 festgehalten (Video).
Interessant sind auch die Platzierungsorte von anderen russischen landbasierten Schiffsabwehrraketen, „BAL“, aus dem Bestand der neuaufgestellten 15. Küstenverteidigungsbrigade, deren Bewaffnung und Militärgerät aus Dagestan auf die Krim verlegt wurden.
Weiter erwähnt der Staatsanwalt Krawtschenko 80 Luftabwehrmittel (darunter 16 FlaRak-Komplexe S-300). Über die Platzierung von S-300 haben wir ebenfalls interessante Informationen in einer unserer Untersuchungen gesammelt.
„12 Mehrfachraketenwerfer 9K57 „Uragan,“ – steht in den Angaben der Staatsanwaltschaft.
Dazu haben wir ebenfalls Fotobelege und separate Untersuchungen. Zum Beispiel, unter diesem Link finden Sie Informationen zu Mehrfachraketenwerfern des 943. Raketenartillerieregiments auf der Krim:
Es wurden auch Abteilungen der russischen Streitkräfte genannt, die auf die Krim verlegt wurden und an ihrer Besetzung teilnahmen. Gehen wir der Liste der Staatsanwaltschaft nach.
„31. Luftsturmbrigade der Luftlandetruppen Russlands, Zentraler Militärbezirk, ME 73612, Stationierungsort: Uljanowsk“.
Zu diesen Kriegsverbrechern verfügt InformNapalm über interessante Informationen. Im Lauf der OSINT-Untersuchungen haben wir festgestellt, dass die Fallschirmjäger der 31. Luftsturmbrigade aus Uljanowsk das Krimer Parlament in der Uniform des ukrainischen „Berkut“ gestürmt hatten:
„45. Brigade zur besonderen Verwendung der Luftlandetruppen des Westlichen Militärbezirks Russlands (ME 28337), permanenter Stationierungsort: Dorf Kubinka des Moskauer Gebiets Russlands“.
Dieser Truppenverband der russischen Streitkräfte figurierte ebenfalls in mehreren Untersuchungen von InformNapalm. Und wenn die Besetzung der Krim durch Russland bereits anerkannt wurde, so sind die Militärangehörigen der russischen 45. Brigade aus Nowoasowsk noch immer im Status von WirSindDaNichtlern.
„18. selbstständige motorisierte Schützenbrigade der 58. Armee des Heeres des Südlichen Militärbezirks, ME 27777, Stationierungsort: Chankala, Tschetschenien, Russland“.
Über die Vertreter dieser Brigade, die nicht nur an der Besetzung der Krim, sondern auch an der Okkupation des ukrainischen Donbass beteiligt waren, haben wir auch viele Angaben gesammelt. Und selbst die ominöse Gestalt des ehemaligen „Funktionärs von Neurussland“ Pawel Gubarew half uns dabei, die russischen Militärangehörigen im Donbass aufzuspüren.
Einige Militärangehörige dieses Truppenverbands haben nicht nur auf der Krim, sondern auch im Donbass ihre Spuren hinterlassen, wohin sie gleich mehrere „Dienstreisen“ machten.
In der Liste wird auch das 104. Luftlanderregiment (ME 32515; permanenter Stationierungsort: Dorf Tscherech, Pskow Gebiet, Russland) aufgeführt. Die Freiwilligen von InformNapalm haben Militärangehörige dieses Regiments überführt, die Bohranlagen des ukrainischen Unternehmens „Tschernomorneftegas“ einnahmen, Medaillen für die Operation zur Besetzung der Krim erhielten und dann als Gruz-200 nach Russland zurückbefördert wurden.
Über die 32. selbstständige motorisierte Schützenbrigade (ME 22316, Zentraler Militärbezirk, Stationierungsort: Schilowo, Nowosibirsk Gebiet, Russland) hatten wir auch interessante Informationen veröffentlicht. Zum Beispiel, Informationen zu einem Artilleristen der 32. Brigade, der sowohl an den Kampfhandlungen im Donbass beteiligt war, als auch eine Medaille „Für die Rückkehr der Krim“ besitzt. Die entsprechende Untersuchung finden Sie unter folgendem Link: „Untersuchung zur Beteiligung des Feldwebels der 32. motorisierten Schützenbrigade russischer Streitkräfte an der Okkupation der Krim und am Krieg im Donbass“.
„7. Garde-Gebirgsjäger-Sturmdivision (ME 61756, Stationierungsort: Noworossijsk)“
Zu diesen russischen Kriegsverbrechern, die die Krim einnahmen, besitzt InformNapalm ebenfalls interessante Untersuchungen. Russische Propagandisten lieben es, den Spruch „Wofür haben unsere Grossväter gekämpft?“ zu wiederholen, der sich auf den Zweiten Weltkrieg bezieht. Nun ja, wie man sieht, kämpfen die Nachfahren von Wlassow-Anhängern noch immer auf der Seite der Besatzer.
Man kann diese Auswertung immer weiterführen und zu jedem einzelnen Punkt eine Untersuchung mit konkreten Namen und Abteilungen bereitstellen, dann würde sich diese Publikation aber in ein Longread verwandeln.
Lieber erinnern wir daran, dass die Datenbank von InformNapalm Angaben zu über 160 Vorfällen unter Teilnahme von russischen Militärangehörigen aus 75 Truppenverbänden Russlands enthält, die auf Befehl des russischen Kommandos in die Ukraine reisten und zu Kriegsverbrechern wurden. Das Video mit der Datenbank von InformNapalm, in der die im Donbass und auf der Krim eingesetzten Truppenverbände und Bewaffnung Russlands festgehalten wurden, wurde von der ukrainischen Delegation auf der herbstlichen PACE-Versammlung und auf der parlamentarischen NATO-Versammlung präsentiert.
Die vollständigen Datenbanken von InformNapalm enthalten viel mehr Informationen. Sie können sich damit unter folgenden Links bekanntmachen:
- „33 neueste Waffensysteme Russlands im Donbass: Datenbank und Videografik„
- „Reguläre russische Armee in der Ukraine. Untersuchung und Infografik“
Es gibt mehr als genug Material, damit die Militär- und Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine Hunderte von Klagen bei den internationalen Gerichten nicht nur gegen die militärisch-politische Führung Russlands initiiert, sondern auch gegen konkrete Kommandeure und Militärangehörige der russischen Truppenverbände, die im Donbass aufgedeckt und als Teilnehmer der Krim-Annexion registriert wurden.
Information und Wissen werden zu Waffen, wenn sie nur richtig eingesetzt werden. Die ukrainische Staatsanwaltschaft hat alle Chancen, den Aggressor bei den internationalen Gerichten anzuklagen und Tribunale und Festnahmen der russischen Militärangehörigen und Politiker zu initiieren. Die Freiwilligengemeinschaft hofft darauf, dass bald nicht nur die Listen mit Truppenverbänden der Besatzer veröffentlicht, sondern auch entsprechende Klagen entsprechender Behörden der Ukraine bei internationalen Institutionen eingereicht werden. Wir müssen nicht erneut wiederholen, wer an der Aggression gegen die Ukraine Schuld trägt. Wir sind uns dessen genauso im Klaren, wie die ukrainischen Staatsbehörden – wir brauchen konkrete Schritte, konkrete Handlungen, die den Tag des Sieges und die Befreiung des ukrainischen Territoriums näherrücken.
Dieses Material wurde von Roman Burko exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
(Creative Commons — Attribution 4.0 International — CC BY 4.0 )
Wir rufen unsere Leser dazu auf, unsere Publikationen aktiver in den sozialen Netzwerken zu verbreiten. Das Verbreiten der Untersuchungen in der Öffentlichkeit kann den Verlauf von Informationskampagnen und Kampfhandlungen tatsächlich brechen.
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