InformNapalm hat im Lauf des Monitorings von sozialen Netzwerken festgestellt, dass am 23. Januar 2018 drei Raketenstartanlagen des Iskander-M-Systems und vier Startanlagen des S-300-Systems (vermutlich S-300PMU2) in Wolgograd (Russland), in nur 330 Kilometern Entfernung von der Ukraine, transportiert wurden.
Das Video, in dem diese Kolonne der russischen Militärtechnik festgehalten wurde, wurde von einer lokalen Einwohnerin auf Instagram mit folgendem Kommentar veröffentlicht: „Weiß gar nicht, wo sie hinfahren. Zu Wahlen wahrscheinlich“.
Die Reichweite des operativ-taktischen Raketenkomplexes Iskander-M beträgt 500 Km – diese Entfernung auf Luftlinie entspricht genau der Entfernung zwischen dem russischen Wolgograd und dem ukrainischen Kramatorsk.
Jahrestag des Beschusses von Kramatorsk
Am 10. Februar 2015 haben russische Truppen vom besetzten Territorium der Ukraine aus einen militärischen Fluglatz und dicht bewohnte Viertel der ukrainischen Stadt Kramatorsk mit Raketenwerfern „Smertsch“ unter Beschuss genommen. Infolge jenes Beschusses wurden 17 Menschen getötet, darunter 10 Zivilisten und 7 Militärangehörige der ukrainischen Streitkräfte. 64 Menschen wurden verletzt. Die Hauptmilitärstaatsanwaltschaft der Ukraine stufte diesen Beschuss als einen Terrorakt ein.
Vorbereitung zur Parade oder verdeckte Verlegung für spätere Aggression?
In russischen Regionalmedien haben wir Mitteilungen gefunden, in denen eine Militärparade zu Ehren des „75-jährigen Sieges der Sowjetarmee bei Stalingrad“ annonciert wurde. Darin wird berichtet, dass am 2. Februar 2018 spezielle Militär- und Sondertechnik bei der Militärparade am „Platz der Gefallenen Kämpfer“ präsentiert wird: die Raketenwerfer „Tornado“ und „Smertsch“, der FlaRak-Komplex „S-300“, das Flugabwehrraketensystem „Panzir“, der taktische FlaRak-Komplex „Tor-M1“, die Panzer T-90, die Panzerhaubitzen „MSTA-S“, der Panzerwagen „Tigr“ und das Iskander-Raketensystem.
InformNapalm hat bereits früher den Einsatz von faktisch allen obengenannten russischen Militärtechniktypen bei den Kampfhandlungen im Donbas registriert, mit Ausnahme von Iskander-Systemen.
33 neueste Waffensysteme Russlands im Donbass: Datenbank und Videografik
Wir hoffen zwar, dass am Vorabend der Präsidentenwahl die russische Führung nicht wieder einmal die rote Linie überschreitet und dieses Militärgerät in seiner Aggression gegen den Nachbarstaat einsetzt, wir sollten darauf aber gefasst sein, und zwar nicht nur die Ukraine sondern auch die Weltgemeinschaft.
In den kommenden Publikationen wird InformNapalm über die permanenten Stationierungsorte der russischen Iskander-Systeme berichten.
Dieser Artikel wurde von Victory Krm und Roman Burko exklusiv für InformNapalm vorbereitet; Infografik: Alex Alexidze; übersetzt von Irina Schlegel.
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Wir rufen unsere Leser dazu auf, unsere Publikationen aktiver in den sozialen Netzwerken zu verbreiten. Das Verbreiten der Untersuchungen in der Öffentlichkeit kann den Verlauf von Informationskampagnen und Kampfhandlungen tatsächlich brechen.
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