InformNapalm präsentiert aktualisierte Angaben zu Auszeichnungen von Militärangehörigen Russlands, die sie für ihre Teilnahme an der Besetzung von Territorien der Ukraine und Georgien sowie für die Ausführung von verbrecherischen Befehlen der obersten Militärführung Russlands im Donbas und in Syrien erhalten haben. 

Nach Ergebnissen der Systematisierung von Informationen aus unseren früheren OSINT-Untersuchungen, die Angaben zu Auszeichnungen von Militärangehörigen Russlands mit Medaillen und Orden für Kampfhandlungen außerhalb der Russischen Föderation enthielten, haben wir unsere Datenbank aktualisiert und eine neue Infografik vorbereitet.

Die Datenbank „Medaillenbilanz russischer Kriegsverbrecher: Datenbank&Infografik“, in der 79 Ausgezeichnete festgehalten wurden, hatte InformNapalm am 3. Oktober 2016 bereitgestellt.

Grundlage unserer Untersuchungen waren Angaben über staatliche und amtliche Auszeichnungen der Russischen Föderation, die russische Militärangehörige und ziviles Personal erhalten haben. Die aktualisierte Datenbank beinhaltet 64 neue Auszeichnungen. Somit beläuft sich die Gesamtanzahl von Auszeichnungen auf 143 Orden und Medaillen, die für Kampfverdienste zu Friedenszeiten verliehen wurden. Darunter sind 95 Auszeichnungen für Kriegsverbrechen im Donbas, 16 für die Annexion der Krim, 5 für die Okkupation von Georgien und 27 – für Morde in Syrien.

Am häufigsten erhielten Kriegsverbrecher die folgenden Kampfauszeichnungen: die Suworow-Medaille, Medaillen „Für Soldatentugend“, „Für Kampfverdienste“ und den Tapferkeitsorden. In den meisten Fällen sind uns nicht nur die Vor- und Nachnamen der Medaillenträger bekannt, sondern auch die Nummern der Auszeichnungen und die Nummern der Anordnungen, aufgrund derer sie diese bekamen.

Als Hauptquelle der Informationen dienten uns soziale Netzwerkprofile der russischen Militärangehörigen und ihrer Familienmitglieder, in denen sie die Fotos ihrer Auszeichnungen und Urkunden mit Nummern, Daten usw. posten. Unter diesen Fotos lassen sich Kommentare mit Gratulationen und Konkretisierungen finden, die weitere Informationen zu diesen Auszeichnungen preisgeben.

Interessanterweise waren die Angaben über Auszeichnungen vor dem russischen Krieg gegen die Ukraine öffentlich zugänglich, 2014 hat sich aber alles geändert. Höchstwahrscheinlich ist sich die militärisch-politische Führung Russlands dessen bewusst, dass jegliche Beweise für Kriegsverbrechen, darunter auch indirekte Indizien wie die Auszeichnung für Kampfverdienste zu Friedenszeiten, die Ermittlungsunterlagen der zukünftigen Tribunale vervollständigen können.

Die von uns bereitgestellten systematisierten Informationen sind auch für Journalisten, Analytiker und internationale Organisationen wichtig, da sie eine Beweisbasis für spätere Ermittlungen von Kriegsverbrechen und die Einleitung eines internationalem Tribunals gegen den Aggressorstaat Russland bieten. 

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