Man darf den Gegner zwar nie unterschätzen – Fehler, die man genau analysieren sollte, kann er aber trotzdem machen. In der nachfolgenden Untersuchung identifiziert InformNapalm die Flugabwehr-Stellungen auf der Luftwaffenbasis Hmeimim in Syrien. Russische Propagandisten des Senders „Swesda“, der ein offizieller Sender des russischen Verteidigungsministeriums ist, veröffentlichten am 11. Juni 2017 eine Reportage über die russische Luftwaffenbasis Hmeimim in Syrien. Wir haben keine technischen Möglichkeiten, um zu verstehen, ob die in der Reportage gezeigten russischen Flugabwehrsysteme zur Aufmerksamkeitsablenkung dienen sollten, oder die Propagandisten diese rein zufällig auffliegen ließen. Die Stellungen des Militärgeräts wurden seit 2016 nicht geändert, eine verdeckte Stellungsänderung ist auch nicht zu beobachten – das ist ein wichtiges Detail für unsere Untersuchung.
Infolge der Analyse des Videos haben wir den genauen Standort von zwei Flugabwehrraketensystemen „Panzir-S“, zwei Radarstationen 1RL-123E, vier Startanlagen 5P85TE2 des Systems S-400, einer Radarstation 92N6E des S-400-Systems, sowie die Stellungen von Dieselgeneratoren dieses Systems bestimmt.
Platzierungsschema von Flugabwehrmitteln auf der Basis der Analyse des Videos (Zum Vergrössern klicken Sie bitte auf das Bild)
Zwei Flugabwehrraketensysteme „Panzir-S“ sind hier und hier platziert worden. Im Video wurden gerade die modernisierten „Panzir-S“-Systeme gezeigt, die sich vom System „Panzir-S1“ durch das neue Radargerät visuell unterscheiden.
Direkt daneben stehen zwei Radarstationen 1RL-123E, die mit dem „Panzir-S“-System zusammen zum Einsatz kommen (hier, hier).
Auf der östlichen Seite der Luftwaffenbasis sind paarweise 4 Startanlagen 5P85TE2 des S-400-Systems (hier, hier), eine Radarstation 92N6Е (hier) und die Dieselgeneratoren (hier) platziert worden.
Interessanterweise erzählt der russische Propagandist bei 15:00-15:30 Min, dass die Nutzung von Handys, Foto- und Videokameras dem Personal der Luftwaffenbasis angeblich verboten worden wäre, um den Datenleck über die Platzierung des Militärgeräts zu vermeiden. Zugleich werden im Video aber alle Details über den Bestand und den genauen Standort der Flugabwehrmittel preisgegeben. Was haben wir denn hier? Eine weitere Schlampigkeit der russischen Propagandisten oder doch eine vorsätzliche Desinfomierung zur Erschaffung von „falschen Zielen“? Wir haben die Bilder beim Service Terraserver analysiert, endgültige Schlussfolgerungen konnten wir aber nicht ziehen. Wir haben nur festgestellt, dass sich die Platzierung der Flugabwehrmittel seit 2016 nicht geändert hat und es keine Hinweise auf eine verdeckte Platzierung der Flugabwehrmittel gibt.
Dieses Material wurde von Michail Kusnezow exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel.
Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich (Creative Commons — Attribution 4.0 International — CC BY 4.0 )
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2 Responses to “Russische Propagandisten verraten die Flugabwehrmittel-Stellungen auf der Luftwaffenbasis Hmeimim”
10/07/2017
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