Jährlich wird in Russland der 9. Mai als Tag des Sieges über das hitlerische Deutschland im Zweiten Weltkrieg gefeiert. Dieses Ereignis wird dabei sowohl in den russischen Schulen als auch Kindergärten gefeiert. Die Propaganda des Militarismus wurde zum grundlegenden Teil der Erziehung von junger Generation der Russen. Dabei gilt es, dass besondere Liebe zur Heimat gerade durch die Militärparaden geweckt werden soll, bei denen riesige Metallfahrzeuge ohrenbetäubend den glühenden Asphalt durchdrücken. Aber nicht nur das Militärgerät verdient unsere Aufmerksamkeit, sondern auch die Reden des Oberhaupts Russlands. Interessant ist es auch zu analysieren, womit die Paraden seit dem Beginn des russisch-ukrainischen Konflikts in Erinnerung geblieben sind.
- 9. Mai 2014
An diesem Tag fuhr über den Roten Platz in Moskau erstmals das Militärgerät und marschierten die Militärangehörigen der 810. Marineinfanterie-Brigade der Schwarzmeerflotte Russlands, die in Sewastopol stationiert ist. Präsident Putin nannte dieses Fest einen „Tag des Triumphs des russischen Volkes“ und besuchte die zweite Parade an diesem Tag, die auf der annektierten Krim stattfand. Der Slogan „KrimUnser!“ wurde allrussisch.
- 9. Mai 2015
Zu Ehren des 70. Jahrestages seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden nach Moskau Militärangehörige und Vertreter ausländischer Staaten eingeladen. Unter ihnen war der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon. In seiner Rede betonte Putin, dass in der Nachkriegszeit „die Organisation der Vereinten Nationen gegründet, sowie das System des Internationalen Rechts formiert wurde. Diese Institute haben in Wort und Tat ihre Effektivität bei der Lösung von Konflikten bewiesen. Aber in den letzten Jahrzehnten werden die Basisprinzipien der Internationalen Zusammenarbeit immer öfter ignoriert“.
Diese Aussage ist ein grelles Beispiel für das Pharisäertum des Kremls, denn alle internationale Regeln und Prinzipien werden in erster Linie seitens Russland ignoriert und die UNO hat gerade bei der Frage der russischen Militäraggression gegen die Ukraine ihre Impotenz bewiesen. Reguläre russische Truppen kommen weiterhin auf das Territorium der Ukraine, trotz der allgemeinen Besorgnis und internationalen Sanktionen.
- 9. Mai 2016
Auf dem Zentralplatz in Moskau erklingt aus dem Munde des russischen Präsidenten die Behauptung, dass die Enkel der Helden des Zweiten Weltkrieges weiterhin die Interessen Russlands verteidigen. Wie wir sehen, verlagerte sich aber das Interesse Russlands längst auf das Territorium anderer Länder. Die ganze Aufmerksamkeit der Russen wird von den inneren Problemen auf ein weiteres Militärabenteuer im Ausland abgelenkt. An diesem Tag wird die erste Militärparade der russischen Militärangehörigen in Syrien abgehalten – auf der Luftwaffenbasis „Hmeimim“. Daran nehmen russisches Militärgerät und Flugzeuge der Luftwaffe Russlands teil. In nur einem Jahr der russischen Beteiligung an den sogenannten Luftoperationen in Syrien sterben infolge der Luftangriffe circa 3600 syrische Zivilisten.
- 9. Mai 2017
In diesem Jahr wurde beschlossen, dass es in Russland der 72. Frühling ohne Krieg ist. Wie der russische Journalist Arkadij Babtschenko aber gerechterweise anmerkte, beteiligte sich Russland noch als Teil der Sowjetunion an zumindest 30 militärischen Konflikten. Im letzten Jahrzehnt initiierte Russland den Krieg in Georgien, die Annexion der Krim und die Militäraggression im Donbas, und startete die Militäroperation in Syrien.
Heute kann man in den Militärgerät-Kolonnen bei der Parade dieselben Militärgerät- und Waffen-Typen sehen, die wir mehrmals im Donbas festgehalten haben. Mit der vollständigen Datenbank des russischen Militärgeräts im Donbas kann man sich unter folgendem Link bekanntmachen: „33 neueste Waffensysteme Russlands im Donbas: Datenbank und Videografik“
Das sind Panzerfahrzeuge „Tigr“ und „Wystrel“, Schützenpanzer BTR-82A, Panzer, Raketenwerfer „Grad“ und „Smertsch“, Flugabwehrraketensysteme „Panzir-S1“ und „Tor“:
Wir schrieben bereits vor zwei Wochen, welche Waffenmodelle des russischen „Militärhandels“ bei der Parade im besetzten Donezk zu sehen sein werden: „Russisches Militärgerät bei der Vorbereitung zur Siegesparade im besetzten Donezk“.
Zum „Highlight“ der heutigen Parade in Moskau soll eine Fluggruppe mit Piloten werden, die sich an den Kampfhandlungen in Syrien beteiligt haben. Und wir wissen ja alle, wieviel Leid und wieviele Tode diese sogenannten „hochpräzisen“ Luftangriffe der Luftwaffe Russlands den syrischen Zivilisten gebracht haben: „Wer bombardiert syrische Zivilisten: Angaben zu 116 Offizieren der Luftwaffe Russlands“.
Dieses ganze Militärgerät und Waffen bringen kein Frieden – im Gegenteil, sie fördern den Krieg. Und wenn in der Ukraine die Veranstaltungen zum 8-9. Mai unter dem Slogan „Nie wieder!“ abgehalten werden, so wird in Russland weiterhin das aggressive Mantra: „Können’s wiederholen!“ verwendet (Mehr Bilder finden Sie unter folgendem Link).
Dieses Material wurde von Victory Krm exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel; Titelbild: Lukyan Turezky. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
(Creative Commons — Attribution 4.0 International — CC BY 4.0 )
Wir rufen unsere Leser dazu auf, unsere Publikationen aktiver in den sozialen Netzwerken zu verbreiten. Das Verbreiten der Untersuchungen in der Öffentlichkeit kann den Verlauf von Informationskampagnen und Kampfhandlungen tatsächlich brechen.
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