Wir möchten daran erinnern, dass vorgestern, am 16. November 2015, in der zweiten Tageshälfte InformNapalm den Artikel „Myrotworez“-Zentrum bittet um Hilfe bei der Fahndung des an den Terroranschlägen in Paris Verdächtigen“ veröffentlichte, in dem wir schrieben, dass „Myrotworez“-Zentrum, das sich mit Untersuchung von Verbrechen gegen die nationale Sicherheit der Ukraine befasst und sich für Frieden und internationale Rechtsordnung einsetzt, Abdeslam Salah zur Fahndung ausgeschrieben hat, der der Beteiligung an den Terroranschlägen in Paris in der Nacht vom 13. auf den 14. November 2015 verdächtigt wird.
Vor der Publikation erstellten die Mitarbeiter des „Myrotworez“-Zentrums einen Test-Account beim sozialen Netzwerk Twitter, unter dem Namen @peace_keeper_ua. Auf der Profilseite wurden bloß zwei Tweets veröffentlicht: die Einladung, den Account zu abonnieren, und ein Aufruf zur Hilfe bei der Fahndung von Abdeslam Salah, der des Terrorismus verdächtigt wird.
Gleich nach der Publikation begann auf die Webseiten „Myrotworez“ und „InformNapalm“ ein massiver DDoS-Angriff, der von 14:24 bis 18:39 Uhr andauerte. Im Lauf des Angriffs wurden IP-Adressen angeblich aus Ägypten, Türkei, Vietnam und Iran registriert.
Parallel zu den Angriffen auf die Webseiten gingen in die Twitter-Verwaltung Beschwerden seitens der russischen User über angebliche Hetzjagd und Verfolgung ein.
Höchstwahrscheinlich hat den Russen die Initiative von Myrotworez und InformNapalm nicht gefallen, einen internationalen Terroristen gemeinsam zu suchen – sie haben mit allen Kräften versucht, die Verbreitung dieser Information zu vereiteln. Russland, wie bekannt, ist ein alter Sponsor des internationalen Terrorismus, darum ruft die Einstellung der Russen mit „aktiver Bürgerposition“ keine Verwunderung hervor. Verwunderung löst die Reaktion von Twitter aus. Wir sind weit entfernt vom Gedanken, dass Twitter den internationalen Terrorismus unterstützt oder mit Terroristen mitfühlt.
Nichtsdestotrotz hat Twitter den Account @peace_keeper_ua für „targeted harassment“ blockiert. Möchten an der Stelle nochmal daran erinnern, dass der einzige Tweet, der auf einen Menschen hinwies, der Aufruf zur Fahndung von Abdeslam Salah war.
Es ist was faul im Staate Dänemark, wenn Twitter einen Account ohne jegliche Untersuchung blockiert, ausgehend nur von der Anzahl der Beschwerden. Es ist klar, dass das soziale Netzwerk Menschen mit einer anderen Mentalität entworfen haben, denen nicht in den Kopf gekommen ist, dass jeder automatisierter Prozess zu bösen Zwecken ausgenutzt werden kann. In diesem Fall spielt die Automatisierung die Rolle einer Informationswaffe.
Schlecht ist dabei, dass Twitter keine Schritte zur Verbesserung der Situation unternimmt. Die Doppelstandards deprimieren ebenfalls: gegen Aufrufe zur Erstellung von fingierten Beschwerden (was übrigens targeted harassment auch ist) unternimmt Twitter nichts, womit es zur Straflosigkeit derer beiträgt, die tatsächlich gegen die Regeln verstossen, und in dieser Situation übt es sogar Nachsicht mit Terrorismus.
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