14. Juni 2014
Endlich wurde ein richtiges Zeugnis der russischen Aggression geliefert, das Russland nicht mehr erlauben wird, sich so leicht herauszuwinden. Am 13. Juni haben die ukrainischen Streitkräfte einen Raketenwerfer „Grad“ erbeutet.
Die Information darüber erschien auf der FB-Seite von Juri Butusow und der „Informationswiderstand“-Website. Es wird vermerkt, dass im erbeuteten Raketenwerfer Papiere entdeckt wurden, die auf seine Zugehörigkeit zur russischen Armee hinweisen, und zwar zur Einheit Nr. 27777 aus Tschetschenien.
Wie der Korrespondent von „Zensor.Net“ berichtet, wurde gestern um 6:30 Uhr morgens der Checkpoint der 93. mechanisierten Brigade an der Einfahrt zur Stadt Dobropillja des Gebiets Donezk aus einem Raketenwerfer BM-21 Grad beschossen. Ein Geschoss des 122-mm-Kalibers schlug unmittelbar in den Checkpoint, explodierte aber nicht, der andere Teil der Salve aber flog über den Checkpoint und traf ein Gemüselager 500 Meter hinter dem Checkpoint. Das Lager wurde zerstört. Infolge dessen wurde leider ein Zivilist getötet – der Wachmann des Gemüselagers, und eine weitere Mitarbeiterin wurde schwer verletzt.
Die Streife der 93. Brigade führte unverzüglich eine Aufklärung der Gegend durch, und traf ein paar Kilometer weiter auf eine Kolonne der Terroristen, in deren Bestand über 10 LKWs „KamAZ“, zwei Raketenwerfer „GRAD“ und ein Panzerwagen waren. Die ukrainische Streife rief nach Verstärkung. Die Terroristen begannen, ihre Feuerstellungen hastig zusammenzufalten, da sie verstanden hatten, dass sie entdeckt wurden. Die Besatzungsmannschaft des „Grad“ ließ ihren Wagen zurück, wobei sie versuchte, den Raketenwerfer mit einer Granate zu sprengen. Die Terroristen flüchteten.
Das erzählte der Kommandeur des Aufklärungstrupps der 93. Brigade namens Oleh, der als Erster am Entdeckungsort des „Grad“-Raketenwerfers eingetroffen war: „Sie haben unseren Checkpoint angegriffen, aber in der Eile haben sie bei ihren Berechnungen einen Fehler gemacht und trafen ein ziviles Objekt. 14 Raketen wurden nicht entladen. Die Terroristen wollten den Raketenwerfer mit einer Granate sprengen, er fing Feuer, es bestand zwar Explosionsgefahr, aber wir wollten uns solch ein wertvolles Beweisstück nicht entgehen lassen. Wir haben das Feuer gelöscht. Das Fahrerhaus des Wagens blieb unbeschädigt. Im Fahrerhaus entdeckten wir Ausrüstung russischer Herstellung. Und das Wichtigste: wir haben Tabellen für die Feuerführung aus Raketenwerfern entdeckt, auf denen die Nummer der Einheit angeführt wurde. Das ist die Einheit Nr. 27777 – die 18. motorisierte Garde-Schützenbrigade der Russischen Föderation. Stationierungsort: Stanyzja Kalinowska und Chankala in Tschetschenien. Kommandeur dieser Batterie der 18. Brigade ist Kapitän Dmitri Afanasjew.“
Das ist ungefähr das, wovon ich so lange gesprochen habe: Reale Beweise, die der breiten Öffentlichkeit präsentiert und rechtzeitig veröffentlicht werden, und nicht in die Hände von Verrätern und Saboteuren geraten sind, die es leider in den staatlichen Strukturen der Ukraine noch immer genug gibt und die sie hätten vernichten können.
Kurze Auskunft zur Einheit Nr. 27777: Die 18. motorisierte Garde-Schützenbrigade der 58. Armee des Südlichen Militärbezirks der Streitkräfte Russlands. Stationierungsort: Chankala (nahe Grosny) und Stanyza Kalinowska, Tschetschenien. Die Brigade besteht ausschließlich aus Zeitsoldaten, es handelt sich um einen der kampftauglichsten Verbände des Bezirks und besitzt Kampferfahrung. Zur Brigade gehört das sogenannte tschetschenische Bataillon, das unter anderem auch aus Jamadajew-Söldnern besteht – das ehemalige Spezialbataillon „Wostok“, das sich unter der Schirmherrschaft des GRU befindet und nach Ermessen des übergeordneten Kommandos eingesetzt wird. Es gibt Bestätigungen dafür, dass der Personalbestand, unter anderem auch die Tschetschenen, und die Technik der Brigade sich während der Einnahme der Krim auf der Halbinsel befanden.
Auch nehme ich mir die Freiheit, eine andere Variante des Auftauchens von „Grad“-Raketenwerfern in der Ukraine zu mutmaßen. Womöglich wurde dieser Raketenwerfer in Verbindung mit der Umbewaffnung der Streitkräfte des Südlichen Militärbezirks zu moderneren Modellen (zum Beispiel „Tornado-G“) aus dem Kampfbestand aussortiert und befand sich bis vor kurzem in einem Depot in Russland, von wo aus dieser später auch in die Ukraine geliefert wurde. Die Dokumente konnte der Batterie-Kommandeur Dmitri Afanasjew auch einfach nur vergessen haben…
Dieses Material wurde von Irakli Komaxidze exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel/ Oleg Morosow. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unser Projekt erforderlich.
CC BY 4.0
4 Responses to “Über die russische Spur und „Grad“ aus heiterem Himmel…”
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