Ein Offizier der 18.Brigade der Streitkräfte RF A.Medwedew wurde aufgedeckt. Es steht fest, dass er an der Aggression Russlands gegen die Ukraine im Sommer-Herbst 2014 teilgenommen hatte.
Internationale Aufklärungsgemeinschaft Informnapalm führte eine erfolgreiche OSINT-Untersuchung durch, die die Datenbank der Teilnahme der 18. selbstständigen motorisierten Schützenbrigade (ME 27777, Tschetschenien) der 58. Armee des Südlichen Militärbezirks der Streitkräfte RF im Donbass ergänzt. Diese Brigade gehörte zu der Vorhut der Invasionskräfte russischer Armee im Krieg gegen die Ukraine.
Im Laufe der Untersuchung wurde ein Offizier aus dem Bestand einer taktischen Gruppe dieses Truppenverbandes aufgedeckt, der im Sommer-Herbst 2014 durch „die rostower-ukrainische Dienstreise“ gegangen ist. Es wurde nicht nur ein Foto beschafft, das die Anwesenheit dieses russischen Offiziers im Donbass-Kriegsgebiet belegt, sondern auch seine Verbindungen zu anderen Militärangehörigen der RF festgestellt, die in anderen Untersuchungen von Informnapalm identifiziert wurden.
Gemeinsame Merkmale: weiße Bänder, unvorschriftsmässige Uniform (Tarnung als „Bergarbeiter“), Zeitpunkt, an dem das Foto hochgeladen wurde, und vieles mehr. Das Hauptbeweisstück ist das Foto (Archiv), das von Medwedew am 26.Oktober 2014 in ein soziales Netzwerk hochgeladen wurde.
Einstelldaten
Oberleutnant Alexander Medwedew. Geboren am 28.Oktober 1987 in Blagoweschensk, Russland. Absolvierte von der Fernöstlichen höheren militärischen Kommandoschule in 2011. Im Frühjahr 2014 nahm er an einem Kurs in der sogenannten Scharfschützenschule im Sertolowo, Leningrader Gebiet des Westlichen Militärbezirks Russlands teil. Vermutlich, ist er ein Offizier eines Aufklärungsbataillons oder einer Scharfschützenkompanie der 18.SMSBr. In sozialen Netzwerken: „VK1“ (archiviertes Profil, Fotoalbum, Kontakte), „VK2“ (archiviertes Profil, Fotoalbum, Kontakte), „OK“.
Es ist bemerkenswert, dass es zu den Fotos (1 und 2) von Medwedew Kommentare von Iwan Remisow gab, eines alten Zeitsoldaten derselben 18.SMSBr, der an der russischen Invasion in die Ukraine teilgenommen hatte und in unserer Untersuchung vom 5. Juli 2016 „Erneuter Fang von InformNapalm: Kriegsverbrecher aus der 18. selbstständigen motorisierten Schützenbrigade der russischen Streitkräfte“ figurierte. Dort posierte Remisow in einem „Bergarbeiter-Gewand“ vor einem Schützenpanzerwagen BTR-82 „Bodryj“ (sein Profil wurde nach unserer Publikation gründlich gesäubert).
Über die Schützenpanzerwagen BTR-82 der 18.SMSBr im Donbass hat InformNapalm auch früher schon berichtet, unter anderem in der Publikation vom 23. Juli 2015 „Putins Eleven: Selfie-Aufklärer der 18SMSBr im Donbass“. Dass die Streitkräfte Russlands diese Panzerfahrzeuge im Osten der Ukraine einsetzen, wurde mehrmals nachgewiesen, unter anderem auch durch russische Quellen und Fotobelege eines vernichteten BTR-82 in der Nähe von Nowoswetlowka, Luhansker Gebiet der Ukraine.
Zur Auskunft: Die 18. SMSBr wurde Ende 2008 im Lauf der Reformierung der Streitkräfte RF aufgestellt. Sie wurde aus den Abteilungen der ehemaligen 42. motorisierten Division gebildet, die in Tschetschenien in Chankala und Kalinowskaja stationiert war. Dieser Truppenverband ist einer der kampfbereitesten und kampffähigsten im Verband der Landstreitkräfte RF. Die Brigade wurde vollständig mit neuen und modernisierten Waffen- und Technikmodellen ausgerüstet und umbewaffnet. In der 18. Brigade gibt es auch das sogenannte „Nationale Bataillon“, das mit Nordkaukasiern komplettiert ist, hauptsächlich sind es ehemalige Söldner, die unter Amnestie gefallen sind und später in den Truppen von Kadyrow und Jamadajew dienten. Abteilungen der Brigade (Division) beteiligten sich an der russischen Aggression gegen Georgien im August 2008.
Einige Wochen vor der offiziellen Kundgebung des russischen Verteidigungsministeriums vom 27.September 2016 schrieb InformNapalm, dass eine massive Reform im Südlichen Militärbezirk geplant ist – die Neugliederung einiger in Tschetschenien stationierten motorisierten Schützenbrigaden zu Regimenten mit dem anschließenden Zusammenschluss zu einer neuen (alten) 42. Motorisierten Schützendivision.
Bestand / Bewaffnung der 18. SMSBr
Bonus
InformNapalm erfasst nicht nur reguläre Militärangehörige der Streitkräfte RF, die bei der Teilnahme an Kriegshandlungen in der Ukraine ertappt wurden. Die Gemeinschaft sammelt Daten über alle Militärangehörigen, die durch ihre Verbindungen zu Kriegsverbrechern aufgefallen sind.
Auf einem der Fotos von A. Medwedew, das im Mai 2014 während seiner Teilnahme am Scharfschützenkurs in Sertolowo, Leningrader Gebiet hochgeladen wurde, sind drei junge Offiziere der Streitkräfte RF zu sehen, die von uns identifiziert (nur einer von ihnen war in den Kontakten von Medwedew aufgelistet) und in der Datenbank festgehalten wurden.
Dmitrij Nikitin (Archiv des Profils, Fotoalbum, Kontakte). Geboren in Ischim, Tümenjer Gebiet. Ausbildung: Militärisches Lehr- und Wissenschaftszentrum der Landstreitkräfte. Offizier der 25.SMSBr (ME 29760, Strugi Krasnye, Pskower Gebiet, Westlicher Militärbezirk), deren Militärangehörige bei der sogenannten „ukrainischen Dienstreise“ registriert wurden.
Ruslan Bogomolow (Archiv des Profils, Fotoalbum, Kontakte). Geboren in Stawgorod, Altaj Region, Russland. Ausbildung: Höhere militärische Kommandoschule in Nowosibirsk. Leistete Militärdienst beim 882. Bataillon für Munitionsverwertung (ME 07007, Jelisawetinka, Leningrader Gebiet). Im Moment ist er wahrscheinlich ein Offizier der 2. Tamaner motorisierten Schützendivision (ME 23626, Kalininez, Naro-Fominsk Bezirk, Moskau Gebiet, Westlicher Militärbezirk).
Nikolaj Bondarew (Archiv des Profils, Fotoalbum, Kontakte). Geboren in Kjachta, Burjatien. Ausbildung: Militärakademie der der Logistik. Offizier der 136.SMSBr. (ME 63354, Bujnaksk, Dagestan, 58. Armee des Heeres, Südlicher Militärbezirk), deren Militärangehörige bei der sogenannten „ukrainischen Dienstreise“ aufgefallen waren.
InformNapalm besitzt einzigartige Archive und Datenbanken mit noch unveröffentlichen Inhalten. Personen, die durch Verbindungen mit Angehörigen der russisch-terroristischen Kräfte aufgefallen sind, gelangen auch in die Datenbank, aber ihre Daten werden bis einer gesonderten Entscheidung unserer Gemeinschaft nicht veröffentlicht.
Die Aufklärungsgemeinschaft InformNapalm nutzt die volle Palette der OSINT- und HUMINT-Methoden für die Bearbeitung der Informationen über russische Kriegsverbrecher. Manche von ihnen kooperieren mit uns in der Hoffnung auf eine Strafmilderung. Der Hauptdatenbestand wartet auf seine Zeit, wenn er von internationalen Untersuchungs- und Gerichtsorganisationen angefordert wird, um die Führung der Russischen Föderation zur Verantwortung zu ziehen.
Wir erinnern Sie, dass die 18.SMSBr im Kontext der „ukrainischen Dienstreisen“ in 8 verschiedenen Fällen aufgefallen ist (s. Links):
- „An Introduction to the so-called “Wild”, or National Battalions of the Russian Federation Currently Engaged in Ukraine“, vom 29.08.2014
- „Über die russische Spur und „Grad“ aus heiterem Himmel…“, vom 14.06.2014
- „Panzer der 18. selbstständigen motorisierten Schützenbrigade aus Tschetschenien in der Ukraine“, vom 04.03.2015
- „Wie Pawel Gubarew die 18. Gardenbrigade auffliegen ließ…“, vom 10.06.2015
- „„Putins Eleven“: Selfie-Aufklärer der 18. SMSBr im Donbass“, vom 23.07.2015
- „Drei Dienstreisen der 18. Brigade in den Donbass: Cherchez la femme“, vom 19.10.2015
- „Einsatz von Raketenwerfern der 18. Brigade russischer Streitkräfte für Artillerieangriffe auf die Ukraine“, vom 28.02.2016
- „Erneuter Fang von InformNapalm: Kriegsverbrecher aus der 18. selbständigen motorisierten Schützenbrigade der russischen Streitkräfte“, vom 05.07.2016
Das Material für die Veröffentlichung wurde auf der Grundlage eigener OSINT-Untersuchungen von Irakli Komakhidze exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Volodymyr Cernenko; editiert von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf den Autor und unser Projekt erforderlich.
CC BY 4.0
Eine aktive Verbreitung unserer Publikationen in den Sozialnetzwerken, in Foren und Medien wird begrüßt. Die Verbreitung der Untersuchungen im öffentlichen Diskurs, kann den Lauf des informativen und des militärischen Widerstands brechen.
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