Diese neue Untersuchung von InformNapalm deckt einige Einzelheiten der Beteiligung der 5. Panzerbrigade der Streitkräfte Russlands am Krieg im Donbas auf. Am 2. März 2015 veröffentlichte die russische Zeitung „Novaya Gazeta“ ein Interview mit dem russischen Panzerfahrer Dorschi Botomunkujew, der zusammen mit seinem Bataillon in den Donbas abkommandiert worden war.
Informationen über die Verlegung einer Abteilung der 5. Panzerbrigade (Einheit Nr. 46108, Ulan-Ude, Divisionnaja) des Östlichen Militärbezirks Russlands ins Gebiet Rostow und über ihre Beteiligung an den Kämpfen im Donbas hat InformNapalm erstmals zwischen November 2014 und Januar 2015 bereitgestellt, lange vor der Veröffentlichung des genannten Interviews mit dem russischen Panzerfahrer (siehe die unten angeführten Links).
Als Anlass, sich diesem Thema erneut zu widmen, diente ein Foto, das wir auf dem Internetportal „lostarmor“ entdeckt hatten und das uns erlaubte, das eine mit dem anderen zu verbinden und zu beweisen, dass die in der Ukraine vernichteten Panzer zur 5. russischen Panzerbrigade gehörten.
Unter anderem wird im obengenannten Interview mit dem Panzerfahrer Dorschi erwähnt:
- „Ich hatte einen sehr guten Panzer… Nicht einfach nur einen 72er, sondern den 72B. Und der „B“ zeichnet sich dadurch aus, dass er ein Visier 1K13 hat.
- Aber der Kommandeur hatte Pech… Wenn man vom Panzer aus schießt… Ein Panzer ist eine launige Maschine: Es kann passieren, dass der Schuss auf sich warten lässt. Du hast scheinbar geschossen, aber er schoss gar nicht. Er schießt einfach nicht, der Panzer, schießt nicht und das war’s.
- Der erste Panzer hat geschossen – bumm, der zweite, der dritte – und dann kommt eine Verzögerung. Und dabei werden sie doch von den Ukropen beschossen. Und das war’s. Der Kommandeur sprang in seinen Panzer, fuhr los… Einen Panzer hat er vernichtet, der zweite hat ihn vernichtet…
Basierend auf Dorschis Erzählung wurde nach zwei vernichteten russischen Panzern T-72B mit dem Visier „1K13“ im Raum des Debalzewe-Bogens gesucht. Die Fotos der von uns gesuchten Panzer wurden auf der Website „lostarmor“ unter folgenden Links gefunden: http://lostarmour.info/armour/item.php?id=4628 und http://lostarmour.info/armour/item.php?id=4629.
Urteilt man nach einem dieser Fotos, handelt es sich um einen T-72BM Panzer (T-72B, Modell 1989) mit charakteristischen Merkmalen: Nachtvisier „1K13“, Reaktivpanzerung „Kontakt-V“, Fehlen des sogenannten Windsensors „Zwei-BS“.
Auf die Tatsache, dass es sich bei den vernichteten Panzern um die Kampfpanzer der 5. Panzerbrigade handelt, über die Dorschi Batomunkujew in seinem Interview sprach, weisen einige Indizien hin:
- Auf den Fotos und im Interview erscheinen Panzer T-72B (Modell 1989) mit dem Nachtvisier „1K13“ (dieser Panzer wird in verschiedenen Quellen oft als T-72BM bezeichnet);
- Die Panzer wurden nahe des Dorfes Lohwynowe vernichtet (Schlüsselort bei den Kämpfen um Debalzewe), auch der Zeitpunkt ihrer Vernichtung stimmt überein;
- Die Fotos zeigen zwei vernichtete Panzer, worüber auch im Interview gesprochen wurde, das zweite angeschossene Fahrzeug ist der Panzer des Bataillonkommandeurs (die Panzer sind verbrannt, die Einstiegsöffnung ist offen, die Türme sind am Platz).
Laut der uns bekannten Information stehen die Panzer T-72B (Modell 1989) im Dienst der 5. selbstständigen Panzerbrigade. Als Bestätigung führen wir ein paar Fotos aus dem Fotoalbum der 5. selbstständigen Panzerbrigade an (Gruppe: https://vk.com/club25820264, Gruppenarchiv: https://archive.is/q51sI; Gruppenfotoalbum: https://vk.com/album-25820264_131815522, Archiv: https://archive.is/GJWC7).
Siehe thematische Links:
- „Ein weiterer Träger der „Für Heldenmut“-Medaille aus der 5. Panzerbrigade“, 30. März 2015; (russisch)
- „Die Burjaten aus der 5. Panzerbrigade werden mit den „Für Heldenmut“-Medaillen ausgezeichnet“, 15. Januar 2015;
- „Zusätzliche Information zu einer Abteilung der 5. Panzerbrigade der Rostower Invasionskräftegruppierung“, 25. November 2014; (russisch)
- „Eine Abteilung der 5. Panzerbrigade des Östlichen Militärbezirks im Verband der russischen Invasionskräfte-Gruppierung“, 17. November 2014;
- „Das Wetter in Orenburg“ vernichtete T-72BA der 21. SMSBr der Streitkräfte RF nahe Starobeschewe“ – eine InformNapalm-Untersuchung mit Belegen für die Beteiligung der 21. selbstständigen motorisierten Schützenbrigade der Streitkräfte Russlands am Krieg im Donbas.
Dieses Material wurde von Michael Net für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unser Projekt erforderlich.
CC BY 4.0
5 Responses to “Verbrannte Panzer der 5. Panzerbrigade der Streitkräfte Russlands nahe Debalzewe”
18/01/2016
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