Die Freiwilligen der internationalen Gemeinschaft InformNapalm haben den nächsten Beweis für den russischen hybriden Terrorismus ermittelt. Insbesondere wurde neuestes Material zu der ukrainischen Dienstreise der Kämpfer von der Hauptverwaltung des Generalstabs der Streitkräfte der Russischen Föderation gewonnen.
Ins Blickfeld ist ein gewisser Nikolay Statsuk geraten – Profil bei Instagram (Profil im Archiv), Profil bei „Vkontakte“ auf den Namen Nikolay Statsuk (Profil, Fotoalben, Freundesliste im Archiv), geboren am 09. September 1994, gebürtig aus der Stadt Maiski der russischen Teilrepublik Kabardino-Balkarien. Seinen Wehrdienst leistete er bis einschließlich 2014 auf dem Schiff der Schwarzmeerflotte der Russischen Föderation (Truppenteil 90921 des russischen Verteidigungsministeriums) auf dem Marinestützpunk in Noworossijsk – darunter auf dem Marineabwehrfahrzeug „Zheleznyakov“ (NATO-Klassifizierung: Gorya-class minesweeper Admiral Zheleznyakow (901). Danach wechselte er zum Vertragsdienst beim Heer.
Seit Dezember 2015 veröffentlichte Statsuk einige neue Bilder aus der Stadt Mosdok in Nordossetien in seinem Blog. Dabei folgt bei einem der Bilder ein neugieriger Dialog mit einem gewissen @slynko56 (Archiv), siehe Auszug:
«- Hast du etwa einen Vertrag unterschrieben?
– Schon vor 7 Monaten.
– Verstehe… Und was zahlen sie?
– Mir reicht es. Schreib in PN, werde antworten!»
Auf dem besagten Bild zog die Armbinde mit dem Chevron unsere Aufmerksamkeit auf sich. Die auf ihr abgebildeten, sich kreuzenden Pfeile, auf der spezifischen roten fünfblättrigen Nelke, sind das amtliche Emblem und offizielle Symbol der russischen Einheiten des GRU. Das bläulich-türkise Herzstück des Zeichens ist viel schlechter zu erkennen, deshalb ist es nicht sofort gelungen den Truppenteil zu bestimmen und es musste weiter nach der Information gesucht werden.
Hier die interessantesten Momente der betreffenden Nachforschung.
- Eine Fotoreihe – 1, 2, 3 (Im Archiv 1, 2, 3), hochgeladen von Statsuk von der „Dienstreise“ zwischen dem 18. und 20. November 2015. Zu einem der Bilder liegt ein Schriftwechsel mit dem Nutzer @dmitriypasha (Archiv) vor:
«- Wo bist du da?)
– Schreib in PN antworte
– OK»
- Gleich auf mehreren, etwas früher veröffentlichten „Dienstreise“-Fotos, posiert Statsuk in einer vorschriftswidrigen Uniform mit den Aufnähern der sogenannten „Donezker Volksrepublik“ (Archiv). In der Ferne sieht man einen Wald, ein nicht fertiggestelltes fünfstöckiges Haus, Garagen, Fernleitungen usw. – all das erinnert sehr an die Landschaft von Donezk.Und das nächste Foto, auf dem auf der Kleidung von Statsuk das Emblem der „DVR“ deutlich zu erkennen ist und er selbst mit dem modernisierten Dragunow-Scharfschützengewehr (SWDS) posiert, das nur im Dienstgebrauch der russischen Streitkräfte steht, wird von Nikolay (Archiv) wie folgt kommentiert:
«- Was bist du denn geworden?)
– Bin beim SpN gelandet!)
– Was ist das?)
– Im Spezialeinsatzkommando, Speznas»
Im Zuge der weiteren Nachforschung wurde Statsuks Freund und Kamerad Zhenya Savisko identifiziert. Profil in „Vkontakte“ (Profil, Fotoalbum und Freundesliste im Archiv). In seinem Blog posiert Savisko in einer Militäruniform mit demselben Chevron, wie Statsuk in Mosdok. Mehr noch, auf dem Profil von Savisko befindet sich eine Abbildung eines Wimpels mit der Symbolik der 346. selbständigen GRU Speznas-Brigade, in welcher, wie es sich herausgestellt hat, auch beide Kameraden dienen.
Anmerkung: Die 346. selbständige GRU Speznas-Brigade wurde vor nicht all zu langer Zeit aufgestellt. Über diesen Truppenteil gibt es sehr wenig Informationen im freien Zugriff, einige Einzelheiten über sie jedoch, hat InformNapalm bereits im April 2014 vorgestellt. Man sollte sich vor Augen führen, dass sich der ständige Truppenstandort in der Stadt Prochladny in Kabardino-Balkarien befindet – genau die Region, aus der Statsuk gebürtig stammt. Erwähnenswert ist auch, dass die 346. Brigade des Öfteren in unseren Nachforschungen im Zusammenhang mit den rostower-ukrainischen „Dienstreisen“ auftauchte. Zuvor wurde sie an der Grenze zur Ukraine gesichtet.
Für den Dienst von Statsuk im Truppenteil, das in Kabardino-Balkarien disloziert ist, sprechen auch andere Daten – zum Beispiel die Kommentare im Profil eines weiteren Freundes, eines gewissen @soldier_boys07, in denen der Militärdienst beim KGB erwähnt wird.
Die Beteiligung des russischen Speznas-Kämpfers Statsuk im bewaffneten Konflikt in der Ukraine bestätigt eine Reihe von Fakten. Zum Beispiel wurden die selben Garagen von dem Bild der „ukrainischen Dienstreise“ von Statsuk, im Profil des Separatisten Dima Gromakov im Sozialnetzwerk „Vkontakte“ entdeckt (Profil, Fotoalbum und Freundesliste im Archiv), der im sogenannten Bataillon zur besonderen Verwendung von der mykolajiwer „DVR“ kämpft und ein Freund des Kämpfers aus der gleichen 346. GRU Brigade, Anatoly Ivanenko ist (Profil im Sozialnetzwerk „Vkontakti“, Profil, Fotoalbum und Freundesliste im Archiv). Das Bauwerk selbst befindet sich vermutlich in Starobeschewe. Es ist interessant, dass Gromakov selbst, ein Freund eines Freundes von Statsuk ist und mit den von den GRU-Mitgliedern geborgten SWDS (siehe oben) und AK mit Infrarot-Visier posiert.
Somit veranschaulicht dieses Material, dass der Kreml nach wie vor seine hybriden Militärangehörigen in die Ukraine schleust. Und wenn anschließend GRU-Mitglieder in Gefangenschaft geraten, bevorzugen es die russische Medien, Wörter wie „GRU-Kämpfer“, „Soldaten der russischen Streitkräfte“ usw. in Anführungszeichen zu setzen oder verlegen Worte wie „sie haben sich verlaufen“ oder „angeblich kämpfen sie in der Ukraine“ zu ihren Nachnamen hinzuzufügen.
Siehe themenbezogene Links zu den letzten Publikationen von InformNapalm über die 346. selbständigen Speznas-Brigade des GRU Generalstabs Russlands:
- „346. GRU Speznas-Brigade„, 23. April 2014; (russ.)
- „346. selbständige GRU Speznas-Brigade in der Ukraine“, 13. September 2014; (engl.)
- „Russische Truppen auf der Krim – Aufklärer der 346. Speznas-Brigade“, 11. Dezember 2014; (engl.)
- „Saboteure der 346. GRU Brigade werden nach dem Stanislawski-System vorbereitet“, 30. Januar 2015; (russ.)
- „Die neuesten Panzerwagen „Taifun“ im Dienst der russischen Invasionskräfte“ 2. Februar 2015; (deutsch)
Dieses Material wurde von Nikolai Mahno exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Kateryna Matey. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
CC BY 4.0
One Response to “Berufssoldat der 346. GRU Speznas-Brigade kämpft für die „DVR“”
01/06/2017
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