Unsere internationale Freiwilligengemeinschaft InformNapalm setzt die Artikelreihe fort, die den „Kampfweg“ russischer Truppenverbände widerspiegelt, die an den Kampfhandlungen im Donbass teilgenommen haben. Dieses Material ist nach Motiven von „russischen Volksmärchen“ vom Anführer des verbrecherischen Kremlregimes W.Putin geschrieben worden, der vor kurzem erklärte: „Wir haben nie gesagt, dass es im Donbass keine Menschen gibt, die sich mit der Lösung bestimmter Fragen beschäftigen, darunter auch militärischer Natur. Dort gibt es aber keine regulären Streitkräfte“. 

Setzt Euch gemütlicher hin, denn das Team von InformNapalm zeigt Euch nun ein weiteres Beispiel für das Mogelspiel der verlogenen politischen und militärischen Führung Russlands, und zwar am Beispiel der „ukrainischen Dienstreise“ von 8. Gebirgsbrigade der Streitkräfte Russlands. 

Das neue Material stellen wir Euch in einem ungewöhnlichen Format bereit, in Form der Präsentation am Beispiel einer Abteilung, die sich durch ihre Teilnahme an den Kampfhandlungen in der Ukraine mehrmals bemerkbar machte: der 8. selbstständigen motorisierten Schützenbrigade (Gebirgsbrigade, Militäreinheit 16544, aus dem Verband der 58. Armee des Heeres des Südlichen Militärbezirks Russlands, Stationierungsort: Dorf Borsoj, Tschetschenien (am Stationierungsort des ehemaligen 291. Regiments der 42. motorisieren Schützendivision). Alle nachfolgend angeführten Soldaten sind Militärangehörige dieses Truppenverbandes.

Erste Phase der „Dienstreise“: Die Abteilung aus der Militäreinheit 16544 bewegt sich zusammen mit ihrer Bewaffnung in ein an die Ukraine angrenzendes Gebiet und schlägt ein Lager in den „Feldern“ auf. 

Dank dem Zeitsoldaten Alexander Subbotin (Archive: Profil, Fotoalbum, Kontaktliste) war es für uns möglich, die Verladung der Panzerfahrzeuge MT-LB mit dem taktischen Zeichen (Quadrat mit einem Punkt) der 8. motorisierten Gebirgsbrigade auf einen Eisenbahnzug (Photoarchive: 1, 2) festzuhalten.

Ähnliche Photos gibt es auch bei einem anderen Militärangehörigen der 8. Brigade Boris Ganin (Archive: Profil, Fotoalbum, Kontaktliste). Im Fotoalbum gibt es ein Photo der Marschrast von putlerischen „höflichen grünen Männchen“.

Von Nötigung der Militärangehörigen zur rostow-ukrainischen Dienstreise kann hier keine Rede sein, den die Zeitsoldaten haben selbst nichts dagegen, verbrecherische Befehle ihres Obersten Befehlshabers auszuführen. Als Bestätigung dienen hier die Kommentare unter dem Dienstreise-Photo von Andrei Laputin aus derselben Brigade (Archiv: Profil, Photoalbum, Kontaktliste).

Ein anderer Militärangehöriger, Alexander Arkuscha (Archive: Profil, Fotoalbum, Kontaktliste) demonstrierte uns die Feldbedingungen des Aufenthalts von abkommandierten Soldaten in den an die Ukraine angrenzenden Bezirken des Rostower Gebiets im September 2014. Auf den Photos (1, 2) sehen wir Panzerfahrzeuge nahe Taganrog, wie auch die Stationierung der Gruppierung in einem Feldlager nahe des Dorfes Nowoalchowski (Kujbyschew Bezirk, Rostower Gebiet, Russland) (1, 2, 3).

Zweite Phase: Die Verwandlung russischer Militärangehörige in „Volkswehr“ und ihrer Bewaffnung – in „Trophäen“. Alle Abzeichen und Chevrone, die die Zugehörigkeit der Kämpfer zu den Streitkräften Russlands nachweisen könnten, verschwinden, auf den Panzerfahrzeugen wird lustvoll herumgemalt und neue Flaggen werden aufgehängt. So besitzt Oleg Syschuk (Archive: Profil, Photoalbum, Kontaktliste) in seinem Photoalbum ein Photo mit einem MT-LB mit der Flagge des Russischen Imperiums. Auch hat er ein Photo mit einem anderen Soldaten, seinem Dienstkollegen Igor Rubzow (Archive: Profil, Fotoalbum, Kontaktliste), das im Album des letzten ebenfalls abgespeichert wurde.

Bei Wiktor Gornostajew (Archive: Profil, Fotoalbum, Kontakliste) sieht man in einem Album mit dem mehrdeutigen Titel „Meine Arbeit“ eine Fahrzeugkolonne in der Bewegung unter denselben Flaggen (Photo). Auf einem Photo sieht man, wie auf manchen MT-LBs das taktische Zeichen der Brigade mit grüner Farbe übermalt und in hausgemachter Art die neuen Bordnummern aufgetragen wurden. Ausser MT-LB sind die taktischen Zeichen auf den Fahrerhäusern der KamAZe übermalt (Photo).

Eine analoge Kolonne in der Bewegung beobachten wir auf dem Photo von Alexander Jakowlew  (Archive: Profil, Fotoalbum, Kontaktliste, Instagram-Profil), der in seinen Kommentaren schreibt, dass er sich an einem „Mais-Konflikt“ beteiligte.

Bei einem Offizier der 8. Brigade, Stanislaw Badrijew (Archive: Profil, Fotoalbum, Kontaktliste) gibt es im Album unter dem Titel „So einen Beruf gibt es…“ ein Photo von einem MT-LB, der mit einem Zähnefletschen „geschmückt“ ist. Auf einem anderen Photo sehen wir einen Soldaten dieser Brigade bei der Anprobe der weissen Identifikationsarmbinde. Auf dem Gruppenphoto sind die uns bereits bekannten Soldaten Igor Rubzow und Oleg Syschuk markiert.

Nicht alle Soldaten sind dermassen „wortreich“ – sind ja Aufklärer. Aber Gruppenphotos haben uns mit einem weiteren Zeitsoldaten der Invasionstruppen bekannt gemacht: Nikolai Lisogor (Archive: Profil, Fotoalbum, Kontaktliste).

Dasselbe Photo mit dem „zähnefletschenden“ MT-LB und das Gruppenphoto fanden wir auch im Album von Alexey Samarow (Archive: Profil, Fotoalbum, Kontaktliste).

Derselbe MT-LB ist im Fotoalbum eines weiteren Soldaten der 8. Gebirgsbrigade vorhanden, Bair Dagbajew, der ein Profil bei VK und eins – bei Odnoklassniki besitzt.

Die dritte Phase: „Hallo, Ukraine! Deine Befreier sind da!“ Eine Abteilung der russischen Streitkräfte drängt in das Innere des Territoriums der Ukraine ein, wie W.Putin sagte, „zur Lösung bestimmter militärischer Fragen“.

So liess sich ein Soldat aus dem Bestand des Aufklärungstrupps der 8. Gebirgsbrigade, Alexey Feofilaktow (Archiv), der ein zweites Profil unter dem Namen Fil Legion besitzt (Archive: Profil, Fotoalbum, Kontaktliste) auf einem improvisierten Blockposten photographieren. Am Pfosten ist mit Kugelschreiber eine Art „neurussischer“ Flagge gezeichnet, dahinter sehen wir den altbekannten MT-LB mit der Imperiumsflagge, und in seinen Händen hält er die moderne Funkstation R-187P1, die erst seit kurzem im Dienstgebrauch russischer Streitkräfte steht.

Denselben MT-LB, aber aus einem anderen Winkel, sehen wir auf dem Photo von Wiktor Gornostajew, im Vordergrund ist auch Igor Rubzow zu sehen.

Alexander Arkuscha, der von uns ganz am Anfang dieser Untersuchung erwähnt wurde, half uns, den genauen Standort der in die Ukraine eingedrungenen Abteilung zu bestimmen – das ist der Raum von Krasnodon (Photo 1, 2, 3, 4, 5). Als Bestätigung dienen hier nicht nur die Geotags auf den Photos, sondern auch die Identifizierung des Denkmals in Suchodilsk, vor dessen Hintergrund die Soldaten posieren. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass auf den Photos die Scharfschützengewehre SWDS und WSS „Wintores“ fixiert werden, die ausschliesslich im Dienstgebrauch Russlands stehen. All das spricht davon, dass die 8. Gebirgsbrigade Kampfhandlungen auf dem Territorium der Ukraine in ihrer Etatstärke und unter Gebrauch von ihren etatmäßigen Waffen und Fahrzeugen führte. 

Leha Lebedew (Archive: Profil, Fotoalbum, Kontaktliste) schaffte sogar bis nach… nein, nicht bis nach Kiew – nur bis Donezk zu kommen, und sich auf dem Zentralplatz der Stadt vor dem Denkmal Lenins fotografieren zu lassen (Archiv).

Wie die Angaben in den sozialen Netzwerkprofilen von Soldaten der 8. Gebirgsbrigade deutlich machen, fanden ihre Dienstreisen im Bestand von taktischen Gruppen im Zeitraum zwischen Juli 2014 und Februar-März 2015, bis zur Einnahme des Debalzewe Aufmarschgebietes, was durch unsere vorigen Publikationen ebenfalls bestätigt wird. Es agierten mehrere taktische Gruppen aus dem Bestand der 8. Brigade, aber seit dem Inkrafttreten des Minsker Abkommens begann das Militärkommando Russlands seine Militärangehörige zu zerstreuen und in kleinen Gruppen in den IBF-Abteilungen von „Neurussland“ unterzubringen. Das Ziel dabei war nicht nur deren Maskierung, sondern auch Erfahrungsaustausch mit den kleineren Brüdern, wie auch die Sicherstellung der Kontrolle über die Bandenformationen. 

Vierte Phase: Die Auszeichnung. Ja, wie denn ohne eine Belohnung für Morde und Zerstörung, die diese Kriegsverbrecher mit sich in die Ukraine brachten. Es mögen zwar nicht alle, damit zu prahlen, denn manche militärische Aufgaben, die das Kommando des Verteidigungsministeriums Russlands vor ihnen stellte, früher oder später zu einer internationalen Verantwortung und zum Tribunal für Kriegsverbrechen führen werden. Die Aufgabe von InformNapalm ist die Bereitstellung von Beweisen und Faktenaufdeckung. Nichts bleibt unbestraft.

Ihre Photos mit Auszeichnungen veröffentlichten jedoch Bair Dagbajew (Photo hochgeladen am 4. April 2015) und Alexander Jakowlew in seinem Instagram-Profil (Photo hochgeladen am 6. Juni 2015).

Wir möchten daran erinnern, dass die 8. selbstständige Gebirgsbrigade bereits mehrmals in InformNapalm Materialien im Kontext der „ukrainischen Dienstreisen“ figurierte:

• „8. motorisierte-Gebirgsbrigade Russlands in der Ukraine“ 22. September 2014
• “Разведподразделение 8-й МСБР горной на границе с Украиной” 8. Oktober 2014
• „Show Must Go On, or The Foreplay“ 30. Oktober 2014
• „Wie kommt man in Russland zu einer „Tapferkeitsmedaille“?“ 9. Dezember 2014
• „8. selbstständige motorisierte Schützenbrigade RF im Verband der „LVR-Volksmiliz“ 17. Juli 2015
• „Folgen der „neurussischen Dienstreisen“ für die 8. Gebirgsbrigade der Streitkräfte Russlands“ 11. September 2015
• „Russland konzentriert frische Kräfte für die Verlegung in den Donbass“ 21. November 2015

Dieses Material wurde auf der Basis eigener OSINT-Untersuchung von Victory Krm exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich. 

CC BY 4.0