Es wurden Panzerfahrer der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade der Russischen Streitkräfte identifiziert, die im Herbst 2014 an Kampfhandlungen im Donbass teilnahmen.
VORWORT
Als Anstoß für die neue OSINT-Untersuchung der internationalen Gemeinschaft InformNapalm dienten Informationen, die uns von einem unserer Leser zur Verfügung gestellt wurden, über einen Offizier der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade (Militäreinheit 63354, Truppenstandort Buinaksk, Dagestan) des Südlichen Militärbezirks der Russischen Streitkräfte, der die „ukrainische Dienstreise“ durchlaufen hatte. Basierend auf den neuesten und den zuvor ermittelten Informationen ist es gelungen, eine Reihe von Panzerfahrern dieser Militäreinheit zu bestimmen, die im Herbst 2014 im Verband der Panzertruppe T-90 in die Ukraine eingefallen sind.
Wir erinnern, dass InformNapalm die erste Ressource war, die im Oktober 2014 die Verlegung russischer Panzersoldaten der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade vom Stationierungsort bis zum mit der Ukraine angrenzenden Region des Rostower Gebietes mit dem anschließenden Einfall in den Donbass nachverfolgt und beschrieben hat:
- Photosession russischer Panzersoldaten der 136. motorisierten Schützenbrigade bei der „Dienstreise“
- Russische Panzer „T-90“ der 136. SMSBr im Luhansker Gebiet, 20.10.2014
Dieses Thema wurde recht aktiv von den ukrainischen Medien und Bloggern aufgegriffen, die später eine Reihe detaillierter Nachforschungen anstellten und mit neuen visuellen Beweisen über die Bewegung der Kolonnen und der Standortangabe die Erstinformationen untermauerten. Die schwierigste Arbeit in der Aufklärung diesen Themas wurde durch den Blogger sled_vzayt im August 2015 getan. Und wenn zuvor der Schwerpunkt auf der Identifizierung einer konkreten Einheit lag, wie den Waffen und der Position der Ereignisse, ist heute die Zeit gekommen, das Entgangene zu ergänzen und die Gesichter der Militärangehörigen zu zeigen, die an der Invasion beteiligt waren.
DAS PLAPPERMAUL
Im Schriftwechsel der Gruppe „Militäreinheit 63354 (die selbe 136. selbständige motorisierte Schützenbrigade), Dagestan, Buinaksk Schießplatz «Dalnij»“ (deutsch der Entfernte) in dem Sozialnetzwerk „VK“ wurde die Aktivität einer gewissen Oksana Rovenskaya entdeckt (Profil, Fotoalbum und Kontakte im Archiv), die es zwischen dem 17. Juli 2015 und dem 16. Mai 2016 geschafft hat, recht viel auszuplappern. Unter anderem auch, dass sie die Frau des Offiziers-Panzerschützen «P.G.» der selben Brigade ist, der es geschafft hat, eine „Dienstreise“ in die Ukraine zu machen. Sie prahlte auch mit Fotos von den Auszeichnungen ihres Mannes – mit einer Jubiläumsmedaille „20 Jahre der 58. Armee des Heeres“ und mit einem Tapferkeitsorden, der unseren Beobachtungen nach hauptsächlich in den letzten zwei Jahren an die russischen Soldaten verliehen wurde, die an dem unerklärten Krieg gegen die Ukraine teilnahmen.
„P.Sch.“
(Nicht zu verwechseln mit dem Herrn PG, dem Herrscher des Planeten Plük in der Galaxis Kin-dza-dza!)
Oberleutnant Petr Scholudew, geboren am 22. Mai 1986, aus der Stadt Omsk. Im Jahr 2012 schloss er die Ingenieurfakultät des Omsker Panzeringenieurinstituts (OTII) ab. Nach dem Stand von 2013 ist er der Kommandeur des Zuges der Panzerkompanie des Panzerbataillons der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade. Nach dem Stand vom Februar 2016 ist er bereits der Stellvertretende Kommandeur der Panzerkompanie des Panzerbataillons und mit der Führung beauftragter Stellvertreter für technische Ausrüstung des Panzerbataillons der selben Militäreinheit. Er hat den Status eines Kriegsveteranen und ist ausgezeichnet mit dem Tapferkeitsorden. Allem Anschein nach beteiligte er sich im Verband einer Panzereinheit seiner Brigade an der Invasion in die Ukraine im Herbst 2014. Womöglich nahm er später auch an anderen „ukrainischen Dienstreisen“ teil. Er ist in den Sozialnetzwerken vertreten: „VK“-1, „VK“-2 (Profile 1, 2 im Archiv; Fotoalbum des 2. Profils im Archiv; Kontakte 1, 2 im Archiv), „OK“ (Profil, Fotoalbum und Kontakte im Archiv).
Andere Teilnehmer des „Donbass-Feldzuges“ des Panzerbataillons der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade
Vitalij Marakasov (Schpynov)
Um die restlichen Militärangehörigen der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade aufzuspüren und zu identifizieren, die an der Invasion in der Ukraine im Herbst 2014 teilgenommen haben, mussten wir zu unserer ersten Publikation zurückgehen, insbesondere zu dem Figuranten V. Marakasov, der auch die Panzer seiner Brigade im Luhansker Gebiet verriet. Selbstverständlich haben die russischen Geheimdienste die Quelle des Lecks im Sozialnetzwerk „VK“ gelöscht (die Internet-Seite ist gespeichert im Cache), jedoch nicht vollständig. Nicht nur, dass Marakasov-Shpynov im „Fegefeuer“ des Zentrums „Mirotworez“ verewigt ist, er führt auch ein Profil im Sozialnetz „OK“ (Profil und Kontakte im Archiv). Ungeachtet der Bescheidenheit und Kargheit des aktiven Profils, haben wir durch die Überprüfung von Marakasovs Kontakten und den Griff zu einigen Tricks neue aufschlussreiche Resultate erhalten, von welchen wir auch berichten wollen. In diesem Zusammenhang ist der Kommentar „Du bist doch kein Panzerfahrer mehr“ zum Foto des T-90 vom 10. Februar 2015 eines gewissen A. Rezun bezeichnend. Offenbar ist die im Jahr 2014 begonnene militärische Laufbahn des Panzerfahrers Marakasov aufgrund des Informationsabflusses vorzeitig geendet.
Alexey Alexandrowitsch Rezun
Militärangehöriger-Zeitsoldat der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade, geboren am 30. Juni 1986, aus der Stadt Stawropol. 2011 schloss er das Institut für Wirtschaft und Recht von Gukowo (Zweigstelle der Universität von Rostow) ab. Militärdienst: Grundwehrdienst – 33. selbständige motorisierte Gebirgsschützenbrigade (Militäreinheit 22179, Maikop, Adygeja) Südlicher Militärbezirk 2011; Vertragsdienst – 175. Führungsbrigade des Südlichen Militärbezirks (Militäreinheit 01957, Rostow am Don) 2011-2012; seit Frühjahr 2014 wird er im Verband der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade. Profile in den Sozialnetzwerken: „VK“ (Profil, Fotoalbum und Kontakte im Archiv) – inaktiv, „OK“ – aktiv, aber mit eingeschränktem Zugang.
Identifiziert auf einem Foto von V. Marakasov auf dem Schießplatz bei Wolgograd, wo er im Sommer 2014 zusammen mit anderen erneut einberufenen Zeitsoldaten die Vorbereitung vor der „Dienstreise“ in die Ukraine durchlief.
Michail Lebedev
Militärangehöriger-Zeitsoldat der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade, geboren am 28. Januar 1991, aus Slatoust des Tscheljabinsker Gebietes. Profile in den sozialen Netzwerken: „VK“ (Profil, Fotoalbum und Kontakte im Archiv) – inaktiv, „OK“ – aktiv, aber mit eingeschränktem Zugang.
Identifiziert auf dem Foto von V. Marakasov aus dem Zeitraum des Einfalls in die Ukraine im Herbst 2014.
Dorschu-Belek Baldan
Ehemaliger Militärangehöriger-Zeitsoldat des Panzerbataillons der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade, geboren am 3. Februar 1986, aus der Stadt Samagaltai des Tes-Khemsky Bezirks der Republik Tuwa. Hat zwischen dem 29. Mai 2005 und dem 27. Juni 2007 bei den Russischen Streitkräften gedient, letzter Vertragsdienst – ab dem 5. September 2013. Auf dem Stand von August diesen Jahres entlassen aus den Reihen der Russischen Streitkräfte im Zusammenhang mit der Nichterfüllung der Vertragsbedingungen (weniger als ein Monat bis Ende der Vertragszeit). Zum Zeitpunkt der Entlassung gelistet auf dem Posten des Fahrers-Mechanikers im Zug der Schallmessbeobachtung der Artilleriebatterie der Aufklärungsartilleriedivision der Artilleriebrigade (vermutlich die 291. Artilleriebrigade, Staniza Troizkaja, Inguschetien). Allem Anschein nach hat er sich 2015 aus der 136. Brigade in die Artillerie versetzen lassen. Ist durch den Ukas W. Putins vom 20. Februar 2015 mit dem Tapferkeitsorden Nr. 76938 ausgezeichnet worden. Profile in den sozialen Netzwerken: „VK“ (Profil, Fotoalbum und Kontakte im Archiv).
Identifiziert auf dem Foto von V. Marakasov aus dem Zeitraum des Einfalls in die Ukraine im Herbst 2014. Unter seinen Kontakten erscheint der oben genannte Oberleutnant Scholudew.
Michail Nekleyonov
Militärangehöriger-Zeitsoldat der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade, Jahrgang 1987, gebürtig aus der Stadt Kopeisk des Tscheljabinsker Gebietes. Im Februar 2015 wurde er mit der Suworow-Medaille ausgezeichnet (diese Auszeichnung wird massenweise an Teilnehmer des unerklärten Krieges der Russischen Föderation gegen die Ukraine verliehen). Profile in den sozialen Netzwerken: „VK“ (Profil, Fotoalbum und Kontakte im Archiv), „OK“ (Profil, Fotoalbum und Kontakte im Archiv).
Bewahrt in seinem Fotoalbum eine Aufnahme aus dem Zeitraum des Einfalls in der Ukraine im Herbst 2014 aus der selben Serie wie V. Marakasov auf.
Michail Tschitschak
Militärangehöriger-Zeitsoldat der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade, Jahrgang 1990, gebürtig aus der Stadt Lipezk. Im Dezember 2015 mit der Suworow-Medaille ausgezeichnet worden, das Foto wovon er wie folgt kommentiert hat: „für Verdienste im Kampf“. Profile in den Sozialnetzwerken: „VK“ (Profil, Fotoalbum und Kontakte im Archiv), „OK“-1 (Profil, Fotoalbum und Kontakte im Archiv), „OK“-2 (Profil, Fotoalbum und Kontakte im Archiv).
Identifiziert auf dem Foto von V. Marakasov aus dem Zeitraum des Einfalls in die Ukraine im Herbst 2014. Bewahrt eine Reihe von Aufnahmen des selben Zeitraums in seinen Fotoalben auf.
Alexander Smirnov
Militärangehöriger-Zeitsoldat der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade, geboren am 9. April 1985, aus der Stadt Rtischtschewo des Gebiets Saratow. Hat 2007 die Staatliche Technische Universität von Saratow abgeschlossen. Von 2007 bis 2010 in der Militäreinheit 32411 gedient, Region Krasnojarsk, Uzhursky Bezirk, geschlossene Siedlung Solnetschny). Profile in den Sozialnetzwerken: „VK“ (Profil, Fotoalbum und Kontakte im Archiv).
Identifiziert auf dem Foto von V. Marakasov aus dem Zeitraum des Einfalls in die Ukraine im Herbst 2014.
Stas Aurbijev
Militärangehöriger-Zeitsoldat der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade, geboren am 5. Juli 1991, aus der Region Stawropol. Hat in der Staatlichen Universität von Sotschi studiert. Profile in den sozialen Netzwerken: „VK“ (Profil, Fotoalbum und Kontakte im Archiv), „OK“ (Profil, Fotoalbum und Kontakte im Archiv).
Identifiziert auf dem Foto von V. Marakasov aus dem Zeitraum des Einfalls in die Ukraine im Herbst 2014.
BONUS
Außer den oben genannten Figuranten wurden auch andere Militärangehörige der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade identifiziert, die in Beziehung zu den „ukrainischen Dienstreisen“ stehen.
- Andrey Bavarov
Militärangehöriger-Zeitsoldat des Aufklärungsbataillons der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade, Jahrgang 1988, gebürtig aus Wolgograd. Hat an der Staatlichen Universität von Sotschi studiert. Profile in den Sozialnetzwerken: „VK“ (Profil, Fotoalbum und Kontakte im Archiv), „OK“ (Cache).
Im Album von A. Bavarov wurde eine Aufnahme der „ukrainischen Dienstreise“ im Winter von den Aufklärern aus der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade entdeckt, die in der Publikation von InformNapalm „Auf den Spuren der „ukrainischen Dienstreise“ eines Aufklärers der 136. selbstständigen motorisierten Schützenbrigade“ vom 3. Februar 2015 vorgestellt wurde.
Wjatscheslav Bitsche-Ool
Militärangehöriger-Zeitsoldat der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade, geboren am 13. Dezember 1985, aus der Stadt Kysyl der Republik Tuwa. Es ist nicht gelungen, ihn auf den oben aufgeführten Aufnahmen seiner Kameraden zu identifizieren. Allerdings gibt es in seinem Album eine Aufnahme von einem Tapferkeitsorden, die am 15. Juni 2016 hochgeladen wurde, was die Vermutung von seiner Beteiligung an der „ukrainischen Dienstreise“ nahe legt. Erst recht, da unter Biche-Ools Kontakten sein Landsmann und ehemaliger Kamerad, Träger des selben oben genannten Ordens Dorzhu-Belek Baldan und andere Figuranten (Lebedev, Marakasov) der Untersuchung zu finden sind. Profile in den sozialen Netzwerken: „VK“ (Profil, Fotoalbum und Kontakte im Archiv).
Somit wurden nach den Ergebnissen der Untersuchung die Identitäten von 10 Militärangehörigen der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade festgestellt, die an dem geheimen Krieg des Kreml gegen die Ukraine teilgenommen haben. Das Land muss seine „Helden“ kennen – wie auch die internationale Gemeinschaft die Gesichter der Kriegsverbrecher und die gesamte Wahrheit über diesen feigen Krieg kennen sollte, den Russland führt.
Fortsetzung folgt.
Das ist nicht das erste und wahrscheinlich auch nicht das letzte „Erscheinen“ der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade im Zusammenhang mit den „ukrainischen Dienstreisen“. Diese Militäreinheit erschien zuvor in sieben Untersuchungen unserer Freiwilligengemeinschaft:
- „Танки Т-90 и САУ «Акация» 136-й ОМСБр из Дагестана на границе с Украиной„, vom 5. Oktober 2014
„Фотосессии российских танкистов 136-й МСБР с «командировки»„, vom 19. Oktober 2014
„Russische Panzer „T-90“ der 136. SMSBr im Luhansker Gebiet„, vom 20. Oktober 2014
„LifeNews zeigte die 136. selbstständige motorisierte Schützenbrigade in Debalzewe“, vom 15. Februar 2015
- „Video von der Beteiligung Russlands 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade im Krieg im Donbass„, vom 19. Februar 2015
„Tracking Down A Scout From The 136th Brigade“, vom 3. Februar 2015
„Photojagd: Russische „Tiger“ aus der Aufklärungskompanie der 136. SMSBr im Donbass eingefangen„, vom 26. Mai 2016
Das Material für die Veröffentlichung wurde auf der Grundlage eigener OSINT-Untersuchungen von Irakli Komakhidze unter Mitwirkung von Serhiy Potschebula exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Kateryna Matey. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf die Autoren und unser Projekt erforderlich.
(CC BY)
Eine aktive Verbreitung unserer Publikationen in den Sozialnetzwerken, in Foren und Medien wird begrüßt. Die Verbreitung der Untersuchungen im öffentlichen Diskurs, kann den Lauf des informativen und des militärischen Widerstands verändern.
One Response to “Panzerfahrer der 136. selbständigen motorisierten Schützenbrigade, die an Kampfhandlungen in der Ukraine teilnahmen, identifiziert”
20/03/2017
Devil's Dozen aus der 136. SMSBr, die für den Krieg im Donbass ausgezeichnet wurde - InformNapalm.org (Deutsch)[…] verlegt. Dies belegen auch die früheren Publikationen von InformNapalm aus 2014 und 2016, in denen unter anderem auch die Verlegung des Personalbestandes und Militärgeräts dieses […]