Russland finanziert die Terroristen und versorgt sie zwecks besserer Kommunikation mit Funkstationen „Barriere-T“
Ende Mai 2016 erhielt InformNapalm von Insidern in den besetzten Territorien Information über eine geheime Satellitenverbindung der russischen Streitkräfte, die Russland aktiv zur Steuerung der ihm unterstellen Söldnern einsetzt, sowie zur Leitung von Abteilungen russischer Streitkräfte, die sich auf Rotationsbasis im Donbass aufhalten. Hierzu werden die mobilen Funkstationen R-438 „Barriere“, R-438-M „Belosjor“ und mobile Stationen R-441 „Livenj“ verwendet. Ferner wird die Verbindung mittels Satellitentelefon der Regierungsverbindung Russlands (FGUP „Weltall-Verbindung“) über die Satelliten der „Express-AM“-Serie hergestellt.
Heute haben wir ein Foto entdeckt, das die Söldner Ende Januar 2015 veröffentlichten, auf dem zwei Einheiten der mobilen Satellitenverbindungsstation „Barriere-T“ festgehalten wurden, sowie andere russische Militärtechnik, die wir bislang nicht identifizieren konnten.
Informationen über die Satellitenverbindungsstation R-438 „Barriere-T“
Die Station ist zur Herstellung von Satellitenverbindungen durch Abteilungen und Militäreinheiten bestimmt, die getrennt von den Hauptkräften agieren, sowie zum Einsatz als persönliche Station von Kommandeuren. Die Funkstation erlaubt absolut autonome Arbeit im Modus der Sprach-, Daten- und Text-Übermittlung, sowie automatisierte Funktions- bzw. Integritätskontrolle sowie das Anschließen einer Vielzahl von Endgeräten über die Schnittstellen RS-232S und S1-FL-BI. Die Station kann dabei von einer einzigen Person transportiert werden.
Arbeitsmodi bzw. Features:
- Geheime bzw. gesicherte Telefonverbindung im Duplexbetrieb ;
- Übermittlung und Empfang von Daten im Simplexbetrieb;
- Formalisierte dienstliche Kommunikation;
- Differenzielle Phasenumtastung (engl. DPSK) mit 1200 Bit/s Bandbreite;
- Zweikanal-Empfang
„Barriere-T“ arbeitet mittels Satellitentranspondern und erlaubt Gespräche zwischen Abonnenten, die sich an verschiedenen Stellen der Welt befinden. Sie erlaubt die Übermittlung von Daten- und Textmitteilungen über Satellit. Im Vergleich zu den Stationen der vorigen Generation wurde die Geschwindigkeit bzw. der Durchsatz der Datenübermittlung um ein Mehrfaches erhöht. Die Station sieht wie ein Schulrucksack aus und kann von einer Person getragen werden. Ihr Gewicht beträgt 16 Kilogramm. Die Dauer vom Aufstellen bis zum Erreichen der Betriebsbereitschaft beläuft sich auf ca. 30 Sekunden. Die Station stellt sogenannte formalisierte dienstliche Kommunikation und geheime bzw. gesicherte Telefonverbindungen her. Sie arbeitet in einem Frequenzbereich von 4 bis 6 Ghz. Datenübermittlungsgeschwindigkeit: 1200 Bit/s. Zu den Vorteilen der Satellitenverbindung gehört eine hohe effektive Verbindungsreichweite, darunter auch in Gegenden mit schwierigem Relief, unabhängig von Wetterbedingungen, Tages- und Jahreszeiten, wie auch hohe Sicherheit gegenüber Ortung der Station. In 1998 bis 2000 begann das Elektronikunternehmen in Yaroslavl mit der Herstellung von mobilen Funkstationen für Satellitenkommunikation, „Barriere-T“ (R-438); Ab 2002 bis 2005 – mit der mobilen Satellitenverbindungsstation „Belosjor“ (R-438M). Auf dem Truppenübungsplatz Prudboi im Wolgograder Gebiet machten sich die Fernmeldesoldaten der motorisierten Schützenbrigade im März 2014 daran, die moderne mobile Satellitenverbindungsstation „Barriere-T“ zu erproben.
Bei der Identifizierung des Gebäudedachs auf dem Bild wurde festgestellt, dass wir diese Stelle vor einem Monat schon mal entdeckt hatten, allerdings aus einem anderen Blickwinkel. Damals hatten wir den russischen Militärangehörigen aus der 33. selbstständigen motorisierten Schützenbrigade der Streitkräfte Russlands aufgedeckt, der zumindest seit 2015 auf dem Territorium der Ukraine im Bestand der IBFs kämpft.
Wir möchten daran erinnern, dass in 100 Meter Entfernung von diesem Dach des Gebäudes der ehemaligen Östlichen Zollstelle der staatlichen Zolldirektion in Donezk, auf dem Fussballfeld, außerdem ein Kommunikations- oder EloKa-System aufgedeckt worden war, das seit 2014 dort platziert war.
Nach einer detaillierten Analyse der beiden Fotos ist uns klar geworden, dass die Gebäudedächer auf den beiden Fotos absolut identisch sind.
Zur Geolokalisierung des Fotos haben wir mit einem grünen Pfeil die befestigten Kabeln markiert, mit dem roten – die Streifen auf der Dachdecke.
Auch haben wir die Oberfläche des Dachs mit Satellitenbildern verglichen, auf denen der auf dem Foto festgehaltene Dachausgang aus dem gleichen Winkel zu sehen ist.
Schauen wir uns auch den Teil des Fotos mit der nicht-identifizierten russischen Militärtechnik an.
Auf dem Foto sehen wir einen Teil der Satellitenschüssel, deren Durchmesser ungefähr 2 Meter beträgt. Diese Satellitenschüssel kann anhand der spezifischen Befestigung identifiziert werden. Leider konnten wir bislang kein entsprechendes Bild der Satellitenschüssel in offenen Quellen finden. Aber zur Anschaulichkeit stellen wir ein Foto zu Ihrer Verfügung (Quelle), auf dem der untere Teil der Antenne gut zu sehen ist.
Wir möchten auch daran erinnern, dass im vorigen Artikel eine nicht-identifizierte Antenne (ist mit grün markiert) registriert wurde, und unter ihr – ein Objekt, das man auf den archivierten Satellitenbildern nicht sehen kann.
Eine derartige Anzahl von verschiedenen Antennen auf dem Gebäudedach und anderer Spezialtechnik rundherum spricht davon, dass in diesem Gebäude ein Stab oder ein Kommunikationszentrum der russischen Besatzungstruppen im Donbass sein kann.
Dieses Material wurde von Vidal Sorokin exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinwies auf unsere Ressource erforderlich.
CC BY 4.0
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