Heute, am 30. Januar 2017, berichtete das ATO-Pressezentrum, dass die Situation bei Awdijiwka (Donezker Gebiet) angespannt bleibt.
„Morgens setzte der Gegner seine Panzer- und Artilleriebeschüsse fort. Der Angriff auf die Stellungen der ukrainischen Streitkräfte wurde aus der Ortschaft Jassynuwata und den Raum von Spartak geführt. Um circa 10:30 Uhr wurde der Beschuss aus schwerer Bewaffnung eingestellt…“
Am Morgen des 30. Januar ging die Information über 9 verletzte ukrainische Militärangehörige ein. Es wurden auch die Namen der Gefallenen genannt: Kapitän Andrei Kisilo (geb.1993), Unterfeldwebel Wladimir Baltschenko (geb. 1992), Soldat Dmitry Owertschenko (geb. 1989), Feldwebel Wladimir Krischanskij (geb. 1982).
An dem Angriff seitens der russischen terroristischen Truppen nahm die sogenannte 100. „DVR“-Brigade teil. Im November 2016 hat InformNapalm einen regulären Militärangehörigen der russischen 28. ABC-Brigade (Einheit 65363, Kamyschin, Wolgograder Gebiet, Südlicher Militärbezirk Russlands), Kapitän Wladimir Wachruschew identifiziert, der zusammen mit anderen Offizieren zur 100. Brigade der russischen Besatzungstruppen im Donbass abkommandiert wurde.
Dank dem Anführer des terroristischen Bataillons „Wostok“ Alexander Chodakowskij gelangte in die Medien die Information über den Tod des Kommandeurs des 1. Bataillons der 100. „DVR“-Brigade Iwan Balakaj (Rufzeichen „Grek“). Nach Angaben des Militärnachrichtendienstes der Ukraine (GUR) belaufen sich die Verluste des Gegners infolge des Angriffs vom 29-30. Januar 2017 auf:
„Getötet: 15 (14 – aus dem Bestand des 11. selbstständigen motorisierten Regiments/Makijiwka; 1 – aus dem Bestand der 100. selbstständigen motorisierten Schützenbrigade/Donezk/1.Armeekorps der Besatzungstruppen Russlands). Verwundet: 24 (11 – aus dem Bestand des 11. selbstständigen motorisierten Schützenregiments)“.
Man sollte anmerken, dass der Angriff der russischen Besatzungstruppen unter Einsatz von Panzern und schwerer Artillerie eine grobe Verletzung der Bedingungen des „Minsker Abkommens“ zum Abzug der Schwerbewaffnung darstellt. Ausgehend von den genauen Stellen der Angriffe, die vom ATO-Pressezentrum erläutert wurden, haben wir eine der eventuellen Verlegungsstellen von Panzern und Artillerie aufgedeckt, die unmittelbar in der Nähe der genannten Gegend liegt.
Vermutliche Stelle der Verlegung von russischen Panzern befindet sich in 14 km Entfernung von Spartak und Jakowlewka, woher der Angriff später ausgeführt worden ist.
Ende September 2016 ist es dank der freiwilligen Luftaufklärung gelungen, eine detaillierte Identifikation von Waffen durchzuführen, die sich in diesem Raum befinden. Außer Kraftfahrzeugen, Schleppern MaZ-537, Schützenpanzerwagen, beweglichen Führungsstellen und MT-LB wurden dort über 20 Einheiten Panzer T-64BW und T-72B verschiedener Modifikationen (125 mm Kaliber), sowie zumindest 2 Einheiten Panzerhaubitzen 2S1 „Gwosdika“ (Kaliber 122 mm) registriert. Koordinaten der Stelle: 47.9583438, 37.8532007.
Trotz der Tatsache, dass diese Beweise der Weltgemeinschaft präsentiert worden sind und das Vorhandensein dieser Waffentypen im genannten Raum eine grobe Verletzung der Bedingungen des Abzugs von Waffen mit einem Kaliber über 100 mm auf eine Entfernung von 25 km von der Demarkationslinie darstellt, ist es der Weltgemeinschaft nicht gelungen, gebührenden Einfluß auf die Russische Föderation auszuüben und die Einhaltung des „Minsker Abkommens“ durchzusetzen. Das ist nur ein Beispiel dessen, wie die selektive und ungenügend fordernde Position der internationalen Strukturen zu einer Bedingung für die Realisation weiterer Aggressionspläne Russlands wird.
Der Winter ist traditionell eine Jahreszeit, in der die Situation an der Front sich verschärft, russische Besatzungstruppen setzen die nicht abgezogenen Waffen für Angriffe ein, die zum Tod von ukrainischen Militärangehörigen und Zivilisten führen.
Die schweren Waffen, die längst hätten abgezogen werden müssen, werden von den russischen Besatzern unweit der vorbereiteten Stellungen in unmittelbarer Nähe von der Demarkationslinie aufbewahrt, um sie im Fall der bevorstehenden Angriffe wie den heutigen schnell verlegen lassen zu können, was wir auch jetzt beobachten konnten.
P.S. Im Video sehen Sie, wie die russischen Terroristen unmittelbar aus Wohnvierteln von Donezk die ukrainischen Stellungen in Awdijiwka unter Beschuss nehmen:
Dieses Material wurde von Andrew Lysytskiy exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
(Creative Commons — Attribution 4.0 International — CC BY 4.0 )
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3 Responses to “Beschuss von Awdijiwka mit Panzern und schwerer Artillerie: Konzentrationsstellen des russischen Militärgeräts (Luftaufnahmen)”
01/02/2017
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