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Vor nicht allzu langer Zeit führte das InformNapalmTeam eine OSINT-Untersuchung durch, in der russische Militärangehörige und Panzer einer taktischen Einheit der russischen 6. Panzerbrigade identifiziert wurden (Westlicher Militärbezirk, Militäreinheit Nr. 54096, Nischni Nowgorod), die eine „ukrainische Dienstreise“ durchliefen, was durch Fotobeweise untermauert wurde (siehe „Panzer-Biathlon 2014“ der 6. Panzerbrigade der Streitkräfte Russlands im Donbas“, 17. August 2015).
Grundlage für das neue Material war ein Video „Russische Soldaten, die es im Donbas nicht gab“ des Journalisten des allukrainischen informationsrechtlichen Blattes „Verkehrskontrolle“. Dieser Journalist war Zeuge, wie ukrainische Soldaten einen russischen Panzer T-72B3 einnahmen und ihn vom Gefechtsfeld in die Ortschaft Mnohopillja brachten (das Video ist leider nicht mehr zugänglich, aber weiter unten sind Screenshots).
Im Laufe der OSINT-Aufklärung des InformNapalm-Teams wurde ein weiterer russischer Panzerfahrer-Biathlet, Alexej Beresin, dessen Dokumente im verlassenen Panzer bei Ilowajsk gefunden wurden, aufgedeckt und identifiziert.
Lange musste man nach Alexej Beresin nicht suchen – er hat ein Profil im Sozialnetzwerk: https://vk.com/id58265801, Archiv: https://archive.is/2BBjb. Er entpuppte sich als Freund des von uns zuvor aufgedeckten Panzerfahrer-Biathleten Vadim Romanjucha aus derselben Militäreinheit Nr. 54096, aus dessen Fotoalbum nach unserer August-Publikation einige Bilder, die seine „ukrainische Dienstreise“ belegten, verschwanden. Die Kontaktliste war unangetastet, was auch die mühelose Identifizierung von Beresin erlaubte („Gute“ Arbeit, Genossen FSB-Eliminatoren, hierfür besonderer Dank an euch).
Das Profil von Alexej Beresin unterscheidet sich in nichts, außer dass sich der Junge nach Ruhm sehnt. In seinem Fotoalbum lassen sich einige bekannte Gruppenfotos von Panzerfahrern der 6. Panzerbrigade aus dem Zeitraum ihrer „ukrainischen Dienstreise 2014“ finden, die in den Profilen seiner von uns zuvor vorgestellten Kameraden erschienen, einschließlich des am 23. August 2015 hochgeladenen Bildes von letztem Jahr mit dem zynischen Kommentar „Ein Gruß an die Ukropy)))“.
Kommen wir zurück zur Videoanalyse. Bekanntlich erbeuteten ukrainische Militärangehörige am 26. August 2014 einen modifizierten russischen Panzer T-72B3. Darüber wird ausführlich im Material von „Censor.net“ «Oberst Kowalsky: „Die Einnahme des russischen T-72B3 kam für uns unerwartet – für die Mehrheit war es das erste Gefecht“» vom 27.08.2015 berichtet. Es handelte sich um den modernsten russischen Panzer T-72B3, Baujahr 2013, ausgestattet mit Elektronik aus französischer und belarussischer Herstellung. Oberst Michail Kowalsky merkt an: „Wir rückten vor bis nach Achronomitschne und nahmen die Stellungen zwischen verlassenen Gebäuden ein… Um etwa 12.00 des 26. August sahen wir, wie sich eine Kolonne unseres Feindes auf uns zubewegte. Vorneweg ein Panzer, hinter ihm sechs BMDs. Ich erteilte den Schützenpanzern den Befehl, sie rollten aus, und ungefähr aus 400 Metern Entfernung eröffneten wir das Feuer. Der Panzer blieb stehen, etwas auf dem Turm verpuffte und fing Feuer. Die BMDs landeten und als sie sahen, dass der Panzer stand, kehrten sie um und zogen sich zurück. Die Infanterie zog sich ebenfalls entlang der Landungslinie zurück. Einer der BMDs wurde von einem Geschoss getroffen, konnte sich aber zurückziehen. Andere Verluste hat der Feind nicht erlitten… Den Panzer wollten wir sprengen, doch ich sah, dass er vollkommen intakt war, die Schäden waren nur kosmetischer Natur. Offensichtlich ist der Fahrer verletzt worden, da an dem Turm Blutspuren waren. Alle Verletzten wurden vom Feind mitgenommen. Bei der Durchsuchung haben wir ein intaktes Scharfschützengewehr russischer Herstellung gefunden. Der Panzer war ebenfalls russisch – in ihm fanden wir alle Formulare und Dokumente…“
Die vorliegende Information und das Foto- und Videomaterial sind vollkommen ausreichend, um eins und eins zusammenzuzählen. Wie oben bereits aufgeführt, wurde in dem im Panzer zurückgelassenen Führerschein die Zugehörigkeit des Soldaten A. Beresin zur 3. Panzerkompanie des 1. Panzerbataillons (6. Panzerbrigade) festgehalten. Hier hilft wieder einmal das Foto aus dem Album von B. Romanjuch, auf dem die Markierung der 3. Panzerkompanie auf dem Patronenkasten des Fla-Maschinengewehrs des Panzers festgehalten ist, und oberhalb des Fahrzeug-Eintragungszeichens ist der durch frühere Analysen bekannte weiße Identifikationskreis aufgebracht.
Siehe thematische Links zur 6. Panzerbrigade, die von InformNapalm früher bereitgestellt wurden:
- „Eine weitere Lüge der russischen Propaganda: Die Panzer T-72D3(B3)“, 23. September 2014;
- „Russische Soldaten aus der 6. Panzerbrigade tragen die Uniform der Innentruppen des Innenministeriums Russlands“, 1. October 2014; (russisch)
- „My-my! Same old tanks!“, 30. October 2014; (englisch)
- „Wohin verschwinden russische Zeitsoldaten aus Mulino“, 15. Februar 2015; (russisch)
- „Internet-User identifizierten gefangengenommene russische Soldaten nahe Ilowajsk“, 22. März 2015;
- „Ins Gebiet Rostow Gebiet wurde eine Abteilung der 6. Panzerbrigade verlegt“, 26. Juni 2015;
- „Panzer-Biathlon 2014“ der 6. Panzerbrigade der Streitkräfte Russlands im Donbas“, 17. August 2015.
Dieses Material wurde von Victory Krm und Irakli Komaxidze exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Kateryna Matey. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unser Projekt erforderlich.
CC BY 4.0
One Response to “Das Echo von Ilowajsk: Ein weiterer Panzerfahrer der russischen 6. Panzerbrigade identifiziert”
22/08/2017
Eine Medaille hat einen russischen Soldaten verraten, der an der Erschießung ukrainischer Militärangehörige nahe Ilowajsk beteiligt war - InformNapalm (Deutsch)[…] Panzerbrigade (Militäreinheit 54096, Nischni Nowgorod, Zentraler Militärbezirk(MB)): Artikel 1, Artikel […]