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    Der Absturz des russischen Militärflugzeugs: Wer waren seine Passagiere?

    on 26/12/2016 | 6 Comments | Aktuell | Gesellschaft | InformNapalm | Irina Schlegel Print This Post Print This Post
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    von Irina Schlegel

    Gestern erreichte uns alle die Nachricht über den Absturz des russischen Flugzeugs Tu-154, das dem russischen Verteidigungsministerium gehörte. Am Bord befanden sich 92 Menschen, das Flugzeug war auf dem Weg nach Syrien und verschwand vom Radar zwei Minuten nach seinem Abflug von Sotschi nach Latakia.

    Verständlich ist der Schmerz der Menschen, die ihre Nahestehenden bei diesem Unglück verloren haben. Verständlich ist aber auch die Reaktion der Menschen, die seit Jahren an den Folgen der Kremlpolitik zu leiden haben. Und ihre Reaktion hat damit zu tun, was für ein Flugzeug es war, zu welchem Zweck es nach Syrien flog und wer seine Passagiere gewesen sind…

    Man sollte sich dessen bewusst sein, dass die Passagiere dieser Maschine Menschen waren, die auf die russische Luftwaffenbasis „Hmeimim“ in Syrien unterwegs waren und beabsichtigten, die von Assads Truppen und der russischen Luftwaffe zerstörte Stadt Aleppo zwecks Kriegspropaganda und Unterstützung der russischen Militärgruppierung in Syrien zu besuchen, die seit über einem Jahr planmäßig die zivile syrische Bevölkerung auslöscht. Bildlich gesprochen waren es Menschen, die auf Knochen von Russlands Opfern in Aleppo tanzen und singen wollten… Wer waren denn diese Menschen, die sich an dieser äußerst zynischen Reise beteiligt haben?

    Zum einen war am Bord der Militärchor der russischen Armee namens „Alexandrow“. Ein Mitglied dieses Chors war Leiter der Kulturabteilung beim russischen Verteidigungsministerium, Anton Gubankow, der 2014 das Lied „Höfliche Menschen“ geschrieben hatte, das die Annexion der Krim und die „grünen Männchen“, die die Halbinsel besetzten, hochpries. Im Flugzeug befand sich auch der Solist, Ewgenij Bulotschnikow, der das Lied vortrug.

    Es wird oft davon gesprochen, dass die Krim-Annexion „blutlos“ gewesen sei – leider ist aber der Ausdruck „blutlose Einnahme“ eine Erfindung der russischen Propaganda. Und auch ihr Verdienst, denn diese Vorstellung sitzt fest in den Köpfen vieler Menschen auf dieser Welt. Vergessen werden dabei aber nicht nur die Opfer unter den ukrainischen Militärangehörigen, wie der Fähnrich Sergei Kokurin, der am 18. März 2014 bei der Erstürmung einer ukrainischen Militärbasis in Simferopol getötet und zum ersten offiziellen Opfer der russischen Soldateska wurde, die ihn mit einem direkten Schuss ins Herz ermordet hatte. Vergessen werden dabei auch die Verfolgung von Krimtataren auf der Krim, die Flucht von Hunderttausenden Menschen aufs ukrainische Festland, sowie die illegale Inhaftierung von ukrainischen Staatsbürgern, wie Oleg Senzow und Gennady Afanasjew und vielen anderen. Über den Aufenthaltsort von Hunderten im März 2014 verschwundenen Menschen auf der Krim wird wegen des späteren von Russland im Donbass entfesselten Krieges und seinen Tausenden Opfern kaum noch geforscht oder gesprochen…

    Das ist es, was dieser Chor hochpries und wem er Tribut zollte… Dem Diebstahl einer ganzen Halbinsel, dem Leid und Entbehrungen, die fast eine Million Menschen infolge der russischen Annexion auf sich nehmen mussten…

    Gehen wir weiter. Außer dem Militärchor befanden sich an Bord auch die Drehteams der russischen Propagandisten, und zwar der wichtigsten russischen Propaganda-TV-Sender: Dem „Ersten TV-Kanal“ und dem offiziellen TV-Sender des russischen Verteidigungsministeriums „Swesda“. Diese beiden Medienquellen kann man wohl kaum als „journalistische Quellen“ bezeichnen. Eher sind es russische Waffen im Informationskrieg, den der Kreml gegen die ganze zivilisierte Welt führt. Darunter waren zum Beispiel Pawel Obuchow und Michail Luschezky, die im Frühling 2014 Reportagen über die russisch-terroristischen Truppen im besetzten Slowjansk drehten. Letzterer wurde gar für seine Berichterstattung über die Einnahme der Krim mit dem Orden „Für Verdienste vorm Vaterland“ ausgezeichnet. Oder auch Alexander Suranow, der Korrespondent des besagten russischen Senders „Swesda“, der es liebte grausame Reportagen im Donbass zu drehen, mit viel Blut und Leichen.

    Man muss verstehen, dass der Kreml seine TV-Sender ganz und gar nicht als Informationssprachrohre betrachtet, die die Menschen informieren sollen, sondern als seine Informationswaffen, die ungeachtet der Realität und Wahrheit seine Politik in die Welt bringen, die Menschen beeinflussen und eine virtuelle Realität erschaffen sollen, die das Bewusstsein der Menschen verändert. Der Informationskrieg ist ein Bestandteil der kremlischen Gerassimow-Doktrin, in der die moderne Kriegsführung erläutert wird: „Der Informationsraum der asymmetrischen Möglichkeiten zur Reduzierung des feindlichen Kampfpotentials öffnet sich weit. In Nordafrika wurden wir Zeugen der Anwendung von Technologien zur Beeinflussung durch Informationsnetze sowohl staatlicher Strukturen als auch der Bevölkerung. Es ist notwendig, die Aktivitäten im Informationsraum zu perfektionieren“.

    Übrigens werden diese Menschen in Russland auch so wahrgenommen. Der kremlnahe Sänger Kobson bestätigte dies gestern, indem er sagte: „Sie waren unterwegs mit einem Kampfauftrag“…

    „Doktor Lisa“ mit Graham Philips

    Wenn man bedenkt, dass auch die berüchtigte „Doktor Lisa“ mit am Bord  war, die nach inoffiziellen Angaben 420 ukrainische Kinder illegal aus dem Donbass nach Russland brachte und behauptete, keine russischen Soldaten im Donbass gesehen zu haben, wofür sie kürzlich die Auszeichung „Für den Schutz der Menschenrechte“ aus Putins Händen erhalten hat, versteht man eines: Dieses Flugzeug war tatsächlich mit Menschen gefüllt, die propagandistische Reportagen in Syrien drehen sollten. Wir hätten wohl wieder das propagandistische Bild mit „Doktor Lisa“ gesehen, die ein von Russland verwundetes – diesmal syrisches – Kind mit Medikamenten versorgt. Die Frage ist nur, ob es so viele tote und verwundete Kinder in Syrien gegeben hätte und ob man ihnen die Medikamente hätte bringen müssen, wenn die russische Luftwaffe die Krankenhäuser in Syrien nicht zerstört und so viele Kinder nicht zu Waisen gemacht hätte… Ob nach den russischen Luftbombardierungen überhaupt noch Krankenhäuser oder selbst Räume in Aleppo geblieben sind, in denen ein schönes Bild gedreht werden kann, ist auch eine Frage… In diesem Licht wird deutlich, dass „Doktor Lisa“ ganz und gar nicht unterwegs nach Syrien war, um den „syrischen Kindern zu helfen“, sondern allein zwecks Erschaffung eines neuen Propagandabildes, in dem russische Medienstars „Kinder retten“, die ohne Russland gar nicht gerettet werden mussten beziehungsweise die trotz Russland noch am Leben sind…

    Und schließlich waren an Bord hochrangige russische Militärangehörige. Insgesamt waren es 8. Zum Beispiel war unter Passagieren der Leiter der Militärpolizei beim russischen Verteidigungsministerium, Generalleutnant Wladimir Iwanowski. Sowie der Generalleutnant Walery Chalilow, der Intendant desselben „Tanz- und Gesangensembles“, sprich Militärchors. Die vollständige Liste der Passagiere finden Sie hier. Allerdings werden manche Namen der russischen Militärangehörigen geheimgehalten und wir werden noch herausfinden müssen, wer von ihnen sich außerdem im Flugzeug befand. Abgesehen davon, war auch die Besatzung des Flugzeugs keine Zivilbesatzung.

    All diese Menschen waren, wie russische Machthabende sie selbst bezeichnen: „Menschen im Einsatz“. Den Militärchor hat der Leiter der Kulturabteilung Moskaus Alexander Kibowski gar als „Singende Waffe des Kremls“ bezeichnet.

    All die Passagiere dieses Flugzeugs, das dem russischen Verteidigungsministerium gehörte, arbeiteten in der einen oder anderen Form für das russische Verteidigungsministerium, waren Instrumente der russischen Kriegsführung. Haarsträubend ist der zynische Zweck ihrer Reise nach Syrien: Diese Menschen sollten für den russischen Zuschauer wieder mal ein Bild des „guten Russlands“ erschaffen. Dazu wollten sie an einem Ort auftreten, den die russische Luftwaffe dem Boden gleichgemacht hat. Dazu wollten sie syrische Kinder benutzen, die Russland zu Waisen gemacht hat. Dazu wollten sie auf Knochen von Russlands Opfern in Aleppo tanzen und die russische Soldateska lobpreisen…

    Das fehlende Mitgefühl der Ukrainer und Syrer ist im Grunde leicht zu erklären: Der Krieg, den Russland seit Jahren gegen sie führt, sehen sie jeden Tag live. Die russischen Zuschauer sehen es „live“ im Fernsehen… Weder müssen sie ihre toten Kinder begraben, wie es die Syrer tun, noch müssen sie den Jungs in die Augen schauen, die von der Front im Donbass verstümmelt zurückkommen und den Tod ihrer Kampfgefährten immer und immer wieder in ihren nächtlichen Alpträumen durchleben.

    „Live“ ist in unserer Zeit ein gar nicht mehr so eindeutiger Begriff…

    P.S. Und falls jemand noch die Ziele des Kremls in Syrien anzweifelt, kann er sich diesen Auftritt von Schirinowski, dem berüchtigten Kremlnarr, in einer neulich ausgestrahlten Talkshow anschauen. Da formuliert er es sehr deutlich: „Für uns ist diese Situation günstig. Da dort Chaos herrscht, wurden wir dahin gerufen. Also müssen wir das Chaos aufrechterhalten, denn wenn es wieder Ordnung herrscht, werden wir wieder gehen müssen… Und der Erlös von den Waffen, die wir dort verkaufen, geht ja auch in unser Budget“:


    Dieses Material wurde von Irina Schlegel exklusiv für InformNapalm vorbereitet. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.

    (Creative Commons — Attribution 4.0 International — CC BY 4.0 )

    Wir rufen unsere Leser dazu auf, unsere Publikationen aktiver in den sozialen Netzwerken zu verbreiten. Das Verbreiten der Untersuchungen in der Öffentlichkeit kann den Verlauf von Informationskampagnen und Kampfhandlungen tatsächlich brechen.

    Tags: LisaRusslandSyrienTu-154Ukraine

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