Zu unserem neuen Untersuchungsobjekt wird heute ein gemeiner Soldat der russischen Streitkräfte: Alexander Berdyschew, geb. 3.12.1996 in Tjumenj, Russland. Alexander besitzt zwei Profile im VK-Netzwerk (Profil 1, Fotoalbum; Profil 2, Fotoalbum). Seinen Photos nach zu urteilen, unterzeichnete er nach dem Ende seines Wehrdienstes im Herbst 2015 einen Vertrag und dient nun in der 200. Artilleriebrigade (Militäreinheit 48271, Dorf Gornyj, Uletowskij Region, Transbaikalien). Beachten Sie bitte sein Ärmelabzeichen, das auf seine Abteilung hinweist:

Zum Vergleich ein Foto von der Webseite. Der einzige Unterschied besteht hier darin, dass das Hufeisen auf dem Chevron von Berdyschew mit blauen Fäden bestickt ist, und nicht mit silbernen wie auf dem Foto unten:

Zur Info: die 200. Artilleriebrigade ist in der Garnison Drowjanaja (Transbaikalien) stationiert und besteht aus folgenden Abteilungen:

• Haubitzen-Artilleriedivision (Schlepphaubitzen 2A65 „Msta-B“)
• Raketenartillerie-Division (Mehrfachraketenwerfer „Uragan“)
• Panzerabwehr-Artilleriedivision bestehend aus einer Panzerabwehr-Batterie und zwei Panzerabwehrlenkraketenkomplex-Batterien
• Aufklärung-Artilleriedivision
• Logistik-Abteilungen

Das für uns interessanteste Foto hat Alexander im Februar 2016 in sein Profil hochgeladen. Der Geotag auf dem Bild zeigt genaue Koordinaten der Stelle, wo das Foto gemacht wurde, und zwar 1,5 Kilometer östlich von der Ortschaft Ayn Tantash.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass es von diesem Ort bis zur russischen Militärbasis Hmeimim genau 33 Kilometer sind und bis zum Hafen von Tartus – 83 Kilometer. Und wir haben doch unsere Untersuchung „InformNapalm entlarvt Bastelarbeit der russischen Propagandisten in Syrien“, in der wir eine detaillierte Analyse von einem russischen Propagandavideo durchgeführt haben, in dem eine Batterie aus drei Geschützen „Msta-B“ gezeigt wurde, die im Dienst der syrischen Armee gar nicht stehen, die es aber sehr wohl in der Bewaffnung der 200. Artilleriebrigade gibt. Die 200. Artilleriebrigade besitzt eine ganze Division von diesen Geschützen. In dem Video haben wir auch die Kommandos „Feuer!“ in rein „lokalem“ Dialekt gehört: „Ogonj!“ (russ.). Auch haben wir in unserem Artikel die Koordinaten der Batterie festgelegt, die 150 (!) Meter von der Stelle entfernt stand, an der sich Bardyschew fotografieren liess. Um sich davon zu überzeugen, schauen wir uns doch die Geolokation des Bildes an:

Am Ende haben wir folgende Informationen zum Nachdenken bekommen:

• Alexander dient in der 200. Artilleriebrigade
• Im Dienst der 200. Artilleriebrigade stehen Haubitzen „Msta-B“
• russische Propagandisten haben ein Video vom Artillerieschießen der Haubitzen „Msta-B“ in Syrien gedreht
• Der Geotag und die Geolokation des Bildes von Alexander weisen darauf hin, dass dieses Foto in 150 Metern Entfernung von der Stellung der „Msta-B“-Batterie gemacht wurde
• Alexander ist ein gemeiner Soldat und kann mit seinen 19 Jahren kein „Wehrexperte“ oder Berater sein

Auch möchten wir daran erinnern, dass im Dezember 2015 die Freiwilligen von InformNapalm in dieser Region eine Abteilung der 291. Artilleriebrigade ausgemacht hatten: „29 Soldaten der 291. Artilleriebrigade der Streitkräfte Russlands in Syrien“

Zusammen mit Alexander befinden sich auf der „Dienstreise“ in Syrien auch folgende seine Dienstkollegen aus der 200. Artilleriebrigade, die ebenfalls Fotos mit den syrischen Landschaften posteten:

Nikolai Musichin (Profil, Album)

Dmitry Danilin (Profil, Fotoalbum)

Yuri Pantjuschkin (Profil, Fotoalbum)

Fanis Samatow (Profil, Fotoalbum) Mit der vollständigen Liste mit Untersuchungen der internationalen Freiwilligengemeinschaft InformNapalm bezüglich der Aufdeckung von Bodentruppen der Streitkräfte Russlands und Identifizierung von Piloten der russischen Luftwaffe in Syrien kann man sich unter folgendem Tag bekanntmachen: Syrien

Dieses Material wurde von Michail Kusnezow und Victory Krm exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich. 

CC BY 4.0