Internationales Freiwilligenteam von InformNapalm registrierte umfangreiche Verlegung von Bewaffnung und Technik russischer Okkupationskräfte aus dem 7. Stützpunkt in der Stadt Gudauta (Abchasien, Georgien). Der erste Zug mit Militärgerät wurde am 12. September auf einer Eisenbahnstrecke unweit von Tuapse gesehen. Zuletzt wurden solche Züge am 19. September in Sotschi registriert. Im folgenden Material stellen wir Ihnen Einzelheiten des Geschehens mit Fotos und Videos zur Verfügung, und legen unsere vorläufigen Schlussfolgerungen zum Vorgehen der russischen Besatzungskräfte dar.

Militärangehörige des 7. Stützpunktes der Streitkräfte Russlands in Abchasien wurden mehrmals von InformNapalm-Aufklärern im Kontext der „rostow-ukrainischen Dienstreisen“ registriert. Wir haben bereits früher die Fakten für die Verlegung, Auszeichnung, Nötigung zur Vertragsunterzeichnung und Gerichtsverfahren gegen die Militärs dieses Truppenverbandes beleuchtet. Aber in letzter Woche wird aktive Verlegung der Kräfte und Mittel aus dem 7. Stützpunkt in Abchasien auf das Territorium Russlands beobachtet. Im Raum von Sotschi haben Zeugen mehrere Züge, die mit Militärtechnik und Bewaffnung beladen waren, registriert. Als einer der ersten wurde am 12. September ein Zug auf einem Eisenbahnabschnitt nahe Tuapse gesichtet. Auf den Eisenbahnplattformwagen wurden Raketenwerfer „GRAD“, „KAMAZ“-LKWs, BTR-82 und Panzerwagen transportiert.

Einer der letzten Züge mit Militärtechnik wurde aus dem 7. Stützpunkt am 19. September verlegt. In Sotschi wurden circa 50 Einheiten verschiedener Bewaffnung und Technik registriert, unter anderem die Panzer T-90, SFLs „Akazija“, Feuerleitungsanlagen, bewegliche Führungsstellen, wie auch Mittel der Funkaufklärung und des funkelektronischen Kampfes.

Video: Verlegung russischer Militärtechnik und Bewaffnung aus Abchasien nach Russland (Das Original wurde vom Nutzer Shishkinbab unter dem Titel „Sotschi. Panzer“ gepostet):

Identifizierung der Gegend: der Eisenbahnabschnitt auf dem Satellitenbild und ein Photo dieses Abschnitts.

Nach vorläufigen Schätzungen beläuft sich der Bestand der aus dem 7. Stützpunkt verlegten russischen Streitkräfte auf eine vollwertige bataillon-taktische Gruppe. In ihrem Bestand sind: bis zu einem Bataillon motorisierter Schützen mit BTR-82, eine Panzerkompanie T-90, zusammengesetzte reaktive Haubitzen-Division mit SFLs „Akazija“ und Raketenwerfern „GRAD“, eine zusammengesetzte Aufklärungskompanie, wie auch andere Logistik-Abteilungen.

Bewegungen russischer Kräfte auf dem Sotschi-Abchasien Eisenbahnabschnitt an der Staatsgrenze von Georgien und Russland wurden bereits früher registriert, aber der Ausmass der letzten Tage übersteigt um einiges den üblichen Rahmen einer Rotation oder einer Verlegung zwecks Manöverabhaltung. Wir möchten anmerken, dass sich der 7. Okkupationsstützpunkt in Abchasien zwischen zwei Truppenübungsplätzen befindet: einem küstennahen, in der Ortschaft Nagwalou, und einem gebirgigen, im Raum des Dorfes Zebelda. Trotz des Vorhandenseins dieser Truppenübungsplätze ist es unmöglich, dort vollwertige taktische Manöver auf einem Bataillon-Niveau mit Kampfschießen aus allen Bewaffnungsarten abzuhalten, weswegen die Abteilungen des 7. Stützpunktes oft auf die Truppenübungsplätze in Russland gesandt werden: nach Molkino (Rostower Gebiet) und nach Aschuluk (Astrachan Gebiet). Gewöhnlich reicht aber ein Zug für den Personalbestand und das Eigentum eines motorisierten Schützenbataillons, das zu Manövern hinausfährt, denn auf den Truppenübungsplätzen wartet Übungstechnik auf sie. Eine Ausnahme sind nur die im Frühling-Sommer 2014 abgehaltenen Manöver des 7. Stützpunktes, die im Astrachaner Gebiet stattfanden. Damals kehrten die Truppenverbände nicht zu ihrem permanenten Stationierungsort in Gudauta zurück, stattdessen wurden sie in einen an die Ukraine angrenzenden Bezirk des Rostower Gebietes verlegt und später in den sommerlich-herbstlichen Kämpfen im Donbass eingesetzt.

Wir schliessen die Möglichkeit der Verlegung der Kräfte und Mittel aus dem 7. Stützpunkt nach Noworossijsk für ihre weitere Verlegung nach Syrien mithilfe der grossen Landungsschiffe der russischen Flotte nicht aus. Etwas früher berichteten wir bereits über die stark angestiegene Anzahl der Fahrten der grossen Landungsschiffe von Noworossijsk und okkupiertem Sewastopol zum syrischen Hafen Tartus. (deutsch)

Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir aber bloß die Tatsache einer umfangreichen Verlegung der Kräfte aus Abchasien festgehalten. Die Information über den endgültigen Zielpunkt dieser Verlegung besitzen wir per 22.09.2015 noch nicht. Ausgehend aber von der vorjährigen Erfahrung können wir eine Vermutung anstellen, dass diese bataillon-taktische Gruppe im Rahmen einer „vorgesehenen Rotation“ zur ukrainischen Grenze oder aber zur Verstärkung der dort stationierten Gruppierung vor einer bevorstehenden Eskalation des Konflikts verlegt wird. Wir möchten darauf hinweisen, dass die Beteiligung von Soldaten des 7. Stützpunktes mehrmals im Kontext der „rostow-ukrainischen Dienstreisen“ unter Anführung von direkten oder indirekten Beweisen in den Untersuchungen von InformNapalm beschrieben wurde.

Nach unseren Angaben befindet sich zum jetzigen Zeitpunkt bereits eine Gruppe von Zeitsoldaten des 7. Stützpunktes Russlands im Rahmen eines „Bereitschaftsdienstes“ nicht nur an der russisch-ukrainischen Grenze, sondern auch auf dem okkupierten Territorium von Donbass im Verband der IBFs. Ein neues Material zu diesem Thema wird in nächster Zeit bereitgestellt.

Mit zusätzlichen Materialien zu diesem Thema können Sie sich unter folgenden Links bekanntmachen:

– „Legendenbiographie eines „ehemaligen“ Soldaten des 7. Stützpunktes“, 30. Juli 2015; (deutsch)

– „Militärangehörige des 7. Stützpunktes übertreiben mit ihrer Verkleidung als DVR/LVR-Söldner“, 23. Juni 2015; (deutsch)

– „Weitere Medaillenträger aus dem 7. Stützpunkt in Abchasien“, 13. Mai 2015; (deutsch)

– „Der tapfere „Michos“- ein Aufklärer des 7. Stützpunktes und ein „Für Tapferkeit“-Medaillenträger“, 18. März 2015; (russisch)

– „Russische Medaillenträger und russische Journalisten bestätigen Monate alte Infos von InformNapalm“, 6. März 2015; (deutsch)

– „Fliessband der „höflichen Menschen“ für „höfliche“ Armee Russlands“, 2. März 2015; (deutsch)

– „Aus dem Mandarinen-Paradies in die ukrainische Hölle: wie russische Zeitsoldaten freiwillig-obligatorisch gesandt werden, die Ukrainer zu töten“, 4. Februar 2015; (deutsch)

– „Raketenartillerie des 7. Stützpunktes aus Abchasien an der Grenze zum Donbass“, 18. Dezember 2014; (deutsch)

– „Donezker Express: Identifizierung russischer Technik und Bewaffnung, die nach Donbass verlegt wird“, 6. Oktober 2014; (russisch)

– „Besatzungsmannschaften der SFLs „Akazija“ aus dem 7. Stützpunkt, die in den Wäldern entlang der ukrainischen Grenze „Partisanen“ spielen“, 2. Oktober 2014. (englisch)

Dieses Material wurde von Irakli Komaxidze exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.