InformNapalm setzt die Artikelreihe mit der Analyse der Daten vom Arbeitscomputer des Aufklärungskommandeurs des sogenannten „2. Armeekorps der Volksmiliz“ fort, das zum Besatzungskorps der Streitkräfte Russlands auf dem Territorium des Luhansker Gebiets gehört.
Die Angaben für diesen Artikel wurden im Ergebnis einer erfolgreichen Operation zur „Implantation“ einer bestimmten Software auf den Arbeitscomputer des „Aufklärungskommandeurs“ durch die UCA-Hacktivisten (FalconsFlame, Trinity, Ruh8, CyberJunta) erbeutet. Mit dem ersten Teil der Analyse der an uns weitergeleiteten Angaben kann man sich unter folgendem Link bekanntmachen. Darin werden einige Einzelheiten des Einsatzes der „Orlan“-Drohne bei den Kampfhandlungen im Donbass durch russisches Kommando gelüftet. Der zweite Teil handelte vom Einsatz der „Forpost“-Drohne. Im dritten Teil haben wir anhand einer Dienstmeldung die genaue Abschusstelle der Drohne „Tachyon“ der 138. SMSBr der Streitkräfte Russlands mit der Bordnummer 141169 bestimmt. Der vierte Teil war der Analyse einer Dienstmeldung des Aufklärungskommandeurs der IBF (illegale bewaffnete Formation) unter dem Namen „selbstständige Brigade zur besonderen Verwendung Odessa“ gewidmet.
Im nachfolgenden fünften Teil stellen wir Informationen bezüglich der russischen tragbaren Bodenaufklärungsstation PSNR-8 „Kredo-M1“ (1L120) bereit. Und zwar wer, wann und in welcher Anzahl die Abteilungen des sogenannten „2.Armeekorps“ mit diesen Geräten ausrüstete. Man sollte anmerken, dass diese Stationen im Dienst des Verteidigungsministeriums Russlands stehen, nie in die Ukraine geliefert wurden und auch nicht in einem weiteren russischen „Militärladen Ihres Vertrauens“ gekauft werden konnten. Wobei der russische Präsident ja was anderes behauptet…
Technische Daten der PSNR-8-Station: Die russische Bodenaufklärungsstation „Kredo-M1“ (1L120M) ist eine mobile modernisierte funkmeßtechnische Bodenaufklärungsstation, die zur Aufdeckung von beweglichen Boden-, Luft- und Überwasserzielen (einzelner Soldat, Abteilung, Panzerobjekte, tiefliegende Hubschrauber, Boote und Schiffe verschiedener Klasse), Gewährleistung von Artillerieschießen, automatischer Aufdeckung und Koordinatenbestimmung bestimmt ist, darunter auch bei Abwesenheit von optischer Sichtbarkeit (wegen Nebel, Regen, Schneesturm, Sandsturm etc.).Wurde 2012 in die russische Bewaffnung aufgenommen. Entwicklung in 1995-2001. Entwickler: Forschungsnstitut NII "Strela". Hersteller: oAg Forschungsinstitut NII "Strela". Bedienmannschaft: 2-3 Personen. Arbeitsfrequenz: 2 cm (J). Sichtzone: — nach Entfernung: von 200 Metern bis zu 32 Km; — nach Azimut: von 12 bis 180° mit 12° Winkel; — nach Ortswinkel: +/-18°. Entfernung zum Ziel: — Menschen: 7-8 Km, — Panzer: bis 16 Km, — LKW: bis 32 Km, — Artillerie-Geschossaufschlag: bis 5 Km. Mittlerer Fehler bei Koordinatenbestimmung: — Entfernung: bis 25 M, — Richtung: 00–05 M (0,3°). Verbrauchskapazität: 110 W. Betriebszeit: bis zu 24 Stunden. Gewicht: 51 Kg.
Am 21.03.2015 verfasste der Aufklärungskommandeur des „2.Armeekorps der Volksmiliz“ (Einheit L-77077) Oberst Sergejew (ein regulärer russischer Militärangehöriger unter einem Pseudonym, was eine gewöhnliche Praxis für die in die IBFs „L/DVR“ hinzukommandierten russischen Offiziere ist) eine dienstliche Meldung für den Aufklärungskommandeur des 12. Reservekommandos der Streitkräfte Russlands (Nowotscherkassk, Rostower Gebiet Russlands). Darin wird angegeben, dass per 21.03.2015 in der Bewaffnung des separaten Aufklärungsbataillons des Korps (Einheit L-55055) sowie der Aufklärungsabteilungen der Brigaden die PSNR-8-Komplexe fehlen. Sergejew bittet das russische Kommando, sein Korps mit 4 Komplexen zu komplettieren. Zwei Komplexe für das Aufklärungsbataillon und jeweils 1 für die Aufklärungskompanien der 2. und 4. Brigade des 2. Armeekorps. Auch wird berichtet, dass die vorhandenen PSNR-8 durch die Artillerieabteilungen der russischen Besatzungskräfte im Luhansker Gebiet eingesetzt werden.
Interessanterweise wurden im Arbeitscomputer von Sergejew Fotos entdeckt (Link zum Original), auf denen der Prozess der Entfaltung des PSNR-8-Komplexes festgehalten wurde. Laut den EXIF-Daten, wurden die Bilder am 18.03.2015 in der Zeit zwischen 16:50 und 17:00 Uhr gemacht, mittels eines Handys Samsung Galaxy Core (GT-I8262).
Beachten Sie bitte den Zustand der Blöcke und Aggregate der Station. Offensichtlich wurde sie erst kürzlich in Betrieb genommen und, dem Datum der Aufnahmen nach, ist vor uns einer der Komplexe, die vorher an die Artillerieabteilungen des 2. Armeekorps übergeben worden sind. InformNapalm hat mittels OSINT-Aufklärung die PCNR-8-Komplexe im Donbas bereits mehrmals registriert. Aber alle unsere Identifizierungen [1] [2] [3] wiesen auf die Zugehörigkeit der Stationen zur Ausrüstung der Abteilungen des 1. Armeekorps (russische Besatzungskräfte im Donezker Gebiet).
Anhand vom Obengenannten kann man folgendes schlussfolgern: Im März 2015 waren alle Artillerieabteilungen des „2.Armeekorps der LVR-Volksmiliz“ mit den russischen tragbaren Bodenaufklärungsstationen PSNR-8 ausgerüstet. Der Aufklärungskommandeur des „2.Armeekorps“ bat den Aufklärungskommandeur des 12. Reservekommandos der Streitkräfte Russlands (Nowotscherkassk, Rostower Gebiet) um Hilfe bei der Komplettierung der ihm anvertrauten Aufklärungsabteilungen mit spezialisierter militärischer Ausrüstung. Das 12. Reservekommando der Streitkräfte Russlands lieferte auf die besetzten Territorien der Ukraine militärische Ausrüstung und schickte Instrukteure zur Arbeitsanweisung mit den Geräten.
Dieses Material wurde Michail Kusnezow exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
Die Angaben wurden von den Hackern der ukrainischen Cyberallianz exklusiv an InformNapalm zwecks Analyse und weiteren Veröffentlichung übergeben. Die Redaktion von InformNapalm trägt keine Verantwortung für die Erstquelle und die Herkunft der Angaben.
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5 Responses to “Aufklärungskommandeur des „2. LVR-Armeekorps“ unter UCA-Kontrolle. Teil II: PSNR-8”
24/03/2017
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